Die Rundfunkprogramme von Radio, Fernsehen oder auch das Internet werden heutzutage von verschiedenen Satelliten ausgestrahlt, die in einer Distanz von etwa 36.000 Kilometern von der Erde in einer geostationären Erdumlaufbahn um die Erde kreisen. Die Signale, die auf der Erde ankommen, sind aufgrund der großen Entfernung sehr schwach und können nur mithilfe einer Parabolantenne empfangen werden, die diese Signale auffängt und bündelt.
Damit auch bei schlechtem Wetter der Empfang garantiert ist, nutzt man meistens einen Spiegel, der einen Durchmesser von 85 Zentimetern aufweist. Diese Größe garantiert auch bei widrigen Wetterlagen einen störungsfreien Empfang. Kleinere Antennen mit einem Durchmesser von sechzig Zentimetern werden eher in sonnenreichen Regionen eingesetzt, da sie nur eine sehr geringe Schlechtwetterreserve mitbringen.
Seit den 90er Jahren setzte sich die Parabolantenne langsam gegenüber den Zimmerantennen durch, da mit ihr viel mehr Programme empfangen werden können. Im Gegensatz zum Kabelanschluss fallen hierbei nur die Kosten für die Satellitenschüssel und ihre Installation an.
Erfunden wurde sie von Dr. Ing. Klaus Becker und Dr. Ing. Gerhard Greving, die damals für die „Standard Elektrik Lorenz Ag“ arbeiteten. Heute findet man die Parabolantenne an praktisch jedem Haus, da sie ein mit regelmäßigen Kosten verbundenen Kabelanschluss problemlos ersetzen kann. Viele Menschen, die beispielsweise beruflich in einem anderen Land arbeiten müssen, profitieren so heute auch davon, sogar im Ausland das heimatliche Fernseh- und Radioprogramm empfangen zu können.
Allerdings sind die heutigen Produkte so weit entwickelt, dass dies nur noch sehr selten vorkommt. Die Parabolantenne besteht aus einem großen Spiegel, der die Signale der Satelliten empfängt, und einer Halterung, an der der Empfangskopf angebracht wird. Dieser enthält den ZF-Verstärker und den Frequenzumsetzer. Im Brennpunkt des Spiegels werden die Signale gebündelt und auf den Empfangskopf zurückgeworfen, der die Signale umwandelt und an einen Receiver weiterleitet.
Der Parabolspiegel ist ein Hohlspiegel, der die Eigenschaft hat, parallel einfallende Strahlen in genau einem Brennpunkt zu sammeln. Dies ermöglicht den Empfang von Signalen, die über sehr weite Entfernungen ausgesendet werden können. Die Spiegel funktionieren zudem unabhängig davon, welche Wellenform das Signal aufweist.
Einzige Voraussetzung für den Empfang von Signalen ist, dass der Spiegel größer als die Welle ist und die Welle an der Oberfläche des Spiegels reflektiert werden kann. Daher werden die Satellitenschüssel mit speziellen Lacken behandelt, die nicht beklebt oder zerkratzt werden dürfen.
Neben der typischen kreisrunden Form gibt es auch Spiegel, die eine ovalförmige Form aufweisen. Dies sind sogenannte Offsetantennen. Sie werden nicht mehr direkt auf den Satelliten ausgerichtet, sondern können viel senkrechter angebracht werden, was die Verschmutzung der Schüssel durch Umwelteinflüsse enorm reduziert.
Die neuste Weiterentwicklung ist die sogenannte Panelantenne, die auch Flachantenne genannt wird. Sie hat eine rechteckige Form und ist bei gleicher Leistung wesentlich kleiner im Aufbau. Durch ihre Form bietet sie wie die Offsetantenne den Vorteil, dass Regenwasser, Eis und Schnee sich nicht auf der Konstruktion halten und so nicht den Empfang stören können.
Im Vergleich zu einer normalen Parabolantenne kann sie aber von der Leistung her nur mit einer sechzig Zentimeter großen Satellitenschüssel verglichen werden. Der Vorteil dieser Konstruktion ist der geringe Platzbedarf und die gute Transportierbarkeit, sodass solche Lösungen beispielsweise im Campingbereich oder auf Booten zum Einsatz kommen.
Die Parabolantennen werden entweder aus glasfaserverstärktem Plastik oder aus Aluminium hergestellt. Seltener kommt Stahl zum Einsatz, da er die Satellitenschüssel unnötig schwer macht. Stahl wird bei hochwertigen Modellen meist nur noch bei der Befestigung des LNBs eingesetzt. Damit die Abstrahlung der Satellitenschüssel nicht durch die Beschichtung gestört wird, verwenden die Hersteller matte Pulverbeschichtungen. So bündeln sich die Sonnenstrahlen nicht in der Mitte der Satellitenschüssel, wenn die Sonne hinter dem Satelliten steht.
Die LNBs befinden sich stets genau im gegenüber dem Brennpunkt der Satellitenschüssel. Die heutigen Modelle können das gesamte Spektrum zwischen 11.7 und 12.75 Ghz nutzen, was als High-Band bezeichnet wird.
Will man mit einer Antenne die Funkwellen verschiedener Satelliten empfangen, so muss man auf andere Lösungen ausweichen, da die meisten Modelle nur die Aufnahme von einem einzigen LNB erlauben. Sogenannte Multifeedhalter erlauben dagegen die Aufnahme von mehreren LNBs an einer einzigen Antenne, die auf unterschiedliche Satelliten ausgerichtet werden können.
Sehr verbreitet sind auch drehbare Antennen. Sie besitzen einen eingebauten Motor, der es erlaubt, die Antenne auf verschiedene Satelliten auszurichten. Dies erfolgt über eine spezielle Funktion am Receiver. Solche Produkte eignen sich vor allem für Menschen, die sowohl das Fernsehen ihrer Wohnumgebung schauen möchten, ohne dabei auf internationale Programme verzichten zu müssen.
Die Satellitenantenne wird über ein spezielles Koaxialkabel mit dem Receiver verbunden. Diese Kabel weisen oft eine mehrfache Abschirmung auf, um Störungen im Signalweg zu vermeiden. Der Innenleiter besteht aus einem ganzen Kupferstrang, der eine bestmögliche Übertragung gewährleistet. Kabel mit verdrillten Kupferdrähten sind nicht zu empfehlen, da sie eine schlechtere Übertragungsleistung aufweisen.