Beim Kauf eines Bürostuhls sollten mehrere Aspekte unbedingt beachtet werden. Diese sind:
- Einstellungsmöglichkeiten
- Bewegungsmechanik
Grundsätzlich sollte ein sinnvoll ausgewählter und rückengerechter Bürostuhl unangenehmen Beschwerden vorbeugen, um die Gesundheit zu erhalten, die Arbeit zu erleichtern und Störungen im Bewegungsablauf sowie Schon- und Fehlhaltungen zu vermeiden. Ein falsch ausgewählter Bürostuhl kann unter Umständen zu erheblichen körperlichen Beschwerden führen, weshalb die Wahl des passenden Bürostuhls immer entsprechend den individuellen Bedürfnissen erfolgen sollte.
Einstellungsmöglichkeiten für Bürostühle
Ein guter Bürostuhl sollte ergonomisch sein und sich optimal auf die Körpermaße einstellen lassen. Folgende Punkte spielen dabei eine wichtige Rolle:
Höhe des Sitzes
Die Sitzhöhe des Bürostuhls sollte sich so einstellen lassen, dass der Oberschenkel eine leicht abfallende Linie zum Knie bildet. Zudem sollte der Bürostuhl in dieser Sitzstellung auch über einen Einstellungsspielraum nach oben und nach unten verfügen und eine Sitztiefenfederung zur Abfederung des Körpergewichts beim Hinsetzen gewährleisten. Die Höhenverstellung erfolgt in der heutigen Zeit über eine Gasdruckfeder.
Fläche und Tiefe des Sitzes
Ein Bürostuhl ist dann ergonomisch gut geformt, wenn sich sein Nutzer mit sicherem Kontakt zur Rückenlehne auf den Stuhl setzt und zwischen Kniekehle und Sitzvorderkante etwa drei bis vier Finger quer gehalten dazwischen Platz haben. In diesem Fall ist die Sitztiefe korrekt eingestellt. Doch auch die Sitzfläche ist entscheidend, welche entsprechend Körpergröße und Gewicht gewählt werden sollte.
Rückenlehne des Bürostuhls
Für die Rückenlehne gilt, dass Größe und auch Form zum Nutzer passen. Dabei spielt auch das subjektive Gefühl eine Rolle. Im oberen Teil sollte die Rückenlehne nicht zu breit sein, nach unten hin aber abgerundet – so ist ein Strecken nach hinten möglich. Eine bewegliche Aufhängung ist von Vorteil.
Bei jedem Bürostuhl bietet die Rückenlehne eine so genannte Lordosenstütze. Dabei handelt es sich um den nach vorn gewölbten unteren Bereich. Sie kann eigenständig in ihrer Höhe verstellt oder mit der gesamten Rückenlehne in der Höhe angepasst werden.
Die Lordosenstütze dient dazu, einen angenehmen und aufrechen Halt sicherzustellen. Sie kann sich entweder am knöchernen Beckenkamm oder in Höhe des nach innen gewölbten Bereichs der unteren Wirbelsäule befinden. Aus orthopädischer Sicht sollte sie sich auf Höhe des Gürtels befinden.
Armlehnen des Bürostuhls
Wird ein Bürostuhl neu angeschafft und soll dieser über Armlehnen verfügen, dann sollte diese in Höhe und Breite verstellbar sein und sich optimal einstellen lassen. Entscheidend ist dabei auch die Größe, denn beim Heranrollen an den Bürotisch sollten erst der Bauch und dann die Armlehnen an den Tisch stoßen. Zudem sollten Armlehnen stabil sein, um als Stütze beim Aufstehen dienen zu können.
Nacken- und Kopfstütze des Bürostuhls
Eine Frage des persönlichen Empfindens ist die, ob eine Nacken- und Kopfstütze am Bürostuhl notwendig ist. Sie ist vor allem für die Bequemlichkeit sinnvoll, sollte sich aber auf die Körperproportionen anpassen lassen und eine angenehme Form aufweisen. Eine nicht verstellbare Kopf- oder Nackenstütze erweist sich nicht als sinnvoll.
Die Rollen des Bürostuhls
Bürostühle müssen grundsätzlich über mindestens fünf Füße mit Rollen verfügen. Durch die sternförmige Anordnung der Füße wird ein Umkippen des Stuhls vermieden. Zudem müssen die Rollen an den Füßen so gesichert sein, dass ein unbeabsichtigtes Wegrollen verhindert wird. Der Rollenwiderstand muss dabei dem Bodenbelag angepasst sein. Auf einem glatten Boden sollten die Rollen gebremst, auf Teppichböden können sie ungebremst sein.
Einige Bürostühle verfügen über so genannte Castor-Rollen, welche bei fehlender Belastung des Stuhls ebenfalls gebremst sind und so ein Wegrollen beim Hinsetzen verhindern. Mit der Belastung des Stuhls lösen sich die Bremsen. Ideal geeignet sind diese Rollen für glatte Böden.
Das Fußkreuz des Stuhls
Im Gegensatz zu herkömmlichen Stühlen mit vier Stuhlbeinen verfügt ein Bürostuhl über ein so genanntes Fußkreuz. Früher waren es noch vier Füße, mittlerweile sind es standardmäßig fünf oder sechs Füße. Das Fußkreuz kann aus Kunststoff, aber auch aus Aluminium gefertigt sein. Bei Kunststoff-Fußkreuzen kann oft nach einiger Zeit beobachtet werden, dass die Feder bis zum Boden durchsackt, was durch die stoßweise Belastung der Feder beim Hinsetzen bedingt ist. Durch Metallringe in der Bohrung kann dieser Prozess verhindert werden. Bei Aluminium-Fußkreuzen tritt dieses Problem eher selten auf.