Mit einer gut erklärten Anleitung und etwas Know-how ist es nicht zu schwierig, selbst einen Carport zu bauen. Wie bei allen anderen Heimwerker-Projekten erspart durchdachtes Vorgehen typische Fehler, die unter Zeitdruck oder aus Nachlässigkeit zu Mehrarbeit führen. Unsere fünf Praxistipps sind für Carports aus Holz und Aluminium gleichermaßen anwendbar. Zwar ist die Metallbearbeitung im Detail anders, doch die grundsätzliche Vorgehensweise ist identisch mit einer Holzkonstruktion.
1.Tipp: Den Carport planen und Vorbereitungen treffen
Am Anfang der Bauplanung steht ein solider und praktischer Entwurf. Gehen Sie Schritt für Schritt die gesamte Konstruktion durch und erstellen eine Checkliste, die alle Fragen beantwortet:
- Wie ist der Baugrund beschaffen?
- Wie viele Stützen sind nötig?
- Welche Dachform soll der Carport erhalten?
- Wie breit und hoch darf der Carport maximal sein?
- Welche Fußträger, welche Abdichtung für das Dach, welche Holzqualität wird verbaut?
- Darf eine Solaranlage auf dem Dach montiert werden?
- Wie viel darf der Carport kosten?
- Wird eine Baugenehmigung benötigt?
Jede Antwort für sich ist entscheidend für das Carport-Projekt. Beispielsweise eignet sich der Aufbau eines Flachdachs eher für Einsteiger, während ein Satteldach oder ein Walmdach aufzubauen gewisse Erfahrung und entsprechend mehr Zeit erfordert. Wägen Sie die Vor- und Nachteile der Dachformen ab: Ein Spitzdach bietet zusätzlichen Stauraum, der die Grundfläche unberührt lässt – ein Flachdach können Sie begrünen.
2. Tipp: Den Bauplan erstellen
Nachdem alle Punkte geklärt sind, kann der Bauplan gezeichnet werden.
3. Tipp: Das Baumaterial vorbereiten
Nach das Bauamt die Bewilligung für den Bauplan erteilt hat, können Sie beginnen, das Material zu konfektionieren. Diesen Vorgang nennt man zusammenfassend “Abbund”: Sämtliche Bauteile werden maßgerecht angezeichnet, zugeschnitten, bearbeitet und zueinander angepasst. Kennzeichnen Sie jedes Stück mit einer Nummer und der Position, damit sich der Zusammenbau in logischer Reihenfolge aufbaut.
Am Beispiel eines einfachen Flachdach-Holzcarports geht es so:
1. Zusägen der Pfosten
2. Zusägen der Pfetten
3. Zusägen der Balkenlagen
4. Zusägen der Kopfbänder
5. Montage der Fußträger
Anstelle von Schrauben und Metallwinkeln nutzen Profis bevorzugt die sogenannte Schwalbenschwanzverbindung. Der Aufwand, diese Passung auszuarbeiten mag im Moment etwas aufwendig erscheinen, doch diese Mühe lohnt sich. Bei korrekter Ausführung ist die statische Verbindung unbedenklich und der Verzicht auf Metallverbindungen kommt kostengünstiger. Um dieses Profil anzufertigen, können Sie eine Kreissäge oder eine Oberfräse gegen eine geringe Gebühr im Baumarkt mieten.
Danach geht es an die Montage der Fußträger.
4. Tipp: Den Carport aufrichten
Am besten befestigen Sie zuerst die Fußträger und verbinden anschließend die Pfosten mit den Pfetten. Wenn Sie an diesem Punkt der Montage angelangt sind, rufen Sie einige Helfer dazu. Mit vielen Händen, die anfassen, geht das Aufstellen der Hölzer deutlich einfacher als durch seitliches Abstützen mit Stahlrohrträgern. Auf dieses Gerüst legen Sie nun oben alle Querbalken auf und befestigen diese mit Pfettenankern, Winkeln und Holzschrauben.
Alternativ lassen sich die Balkenlagen ebenfalls mit ausgefrästen Holzverbindungen fixieren. Gute Stabilisierung erzielt eine Querversteifung. Anschließend werden die Stirnbretter montiert und Mehrschichtplatten auf dem Dach verlegt. Abschließend werden die Fußträger gerade ausgerichtet und befestigt.
5. Tipp: Das Carportdach abdichten
Abschließend muss nur noch das Dach abgedichtet und ein Fallrohr montiert werden. Dazu eignet sich Kautschuk oder Bitumen, die in Bahnen verlegt werden. Das Naturprodukt Kautschuk hat sich in den letzten Jahren im Dachbau etabliert. Das umweltfreundliche Material eignet sich speziell als Untergrund zur Dachbegrünung. Herkömmliches Bitumen ist die preiswerte Option zur Dachabdichtung. Jetzt ist Ihr Carport komplett und der Pkw ist ab sofort ordentlich unter Dach und Fach gebracht.