Hörgeräte entwickeln sich ständig weiter. Schon innerhalb eines Jahres werden immer neue Fortschritte von den Hörgeräteherstellern vorgestellt. Die Hersteller arbeiten ständig daran, die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern, an der Größe der Hörgeräte, am attraktiven Design und an einer neuen technischen Ausstattung. Nach dem Siegeszug des Smartphones war es nur eine Frage der Zeit, bis auch Hörgeräte smart werden. Die neusten technischen Errungenschaften bei Hörgeräten beziehen sich auf die Steuerung über eine App und smarte Vernetzungsmöglichkeiten. Doch auch bei der Wiedergabe der Tonqualität tut sich viel.
Die neusten Generationen der Hörgeräte haben ihren Preis, was anhand der verbauten Technik auf kleinstem Raum durchaus gerechtfertigt ist. Egal wie hoch der Kaufpreis für das Hörgerät ist, die Zuzahlung der Krankenkasse bleibt immer gleich. Der Festbetrag wurde 2013 verdoppelt und liegt derzeit für zwei Hörgeräte zwischen 1000 und 1500 Euro. Je nach Krankenkasse sind das 40 bis 60 Prozent des Kaufbetrages. Die Zuzahlungen der einzelnen Krankenkassen werden einzeln ausgehandelt.
Zuzahlungsfreie Hörgeräte und Hörgeräte mit geringer Zuzahlung gibt es hier:
- Interton: die Modellreihen Stage und Start
- Widex: Modelle aus der Bravo-Serie
- Unitron: Modelle aus der Shine-Serie
- Phonak: Modelle Milo, Milo Plus und Audeo BS Basic
- Audio Service: Modellreihe Nova
Zuzahlungsfreie Hörgeräte erfüllen den Mindeststandard des Deutschen Schwerhörigen Bundes. Dazu gehören eine volldigitale Ausstattung und drei Hörprogramme, aus denen eines ausgewählt werden kann. Vier Frequenzkanäle, Rückkopplungsunterdrückung und eine Verstärkerleistung von 75 DB gehören zum Standard.
Beste Hörgeräte
Jeder Schwerhörige stellt andere Anforderungen an sein Hörgerät. Deshalb ist ein Test der besten Hörgeräte schwierig. Die beste Klangqualität, das wichtigste Auswahlkriterium beim Kauf eines Hörgerätes, erreicht in Umfragen der Hörgerätehersteller Oticon. Dahinter platzieren sich Phonak, Unitron und ReSound. In der Verfügbarkeit der Hörgeräte beim Hersteller und bei der Batterielaufzeit liegt Phonak auf dem ersten Platz. Im Bereich der Vernetzung liegt ReSound vorn, dicht gefolgt von Oticon und Starkey.
Die besten Neuvorstellungen
Das Hörgerät Oticon Opn hat das größte Potenzial zur Testsieger. Es unterdrückt Störgeräusche und besitzt eine sehr präzise Richtungsverstärkung. Das wird durch den leistungsstärkeren Velox Chip möglich, der mit 500 Scans der Umgebung pro Sekunde Klangdetails am besten umsetzt. Der Chip verfolgt mehrere Geräuschquellen gleichzeitig, anstatt wie bisher Geräusche herauszufiltern.
Das Opn Hörgerät ist 50-mal schneller als herkömmliche Hörgeräte. Es lässt sich mit dem Smartphone und mit Haushaltsgeräten verknüpfen. Das Opn ist zudem das kleinste erhältliche Hörgerät.
Das ist 2018 top
Audio Service bringt mit der G5 Serie die Möglichkeit, Audio zu Streamen auf den Markt. Das wird mit den Hörgeräten Mood G5 und Duo G5 möglich sein. Beide Modelle verfügen über die DECS Technologie, die Hörsituationen dynamisch verarbeitet. Dabei greift die Technik auf voreingestellte Klangmodelle in der gleichen Hörsituation zurück. Das System passt sich zudem fortlaufend den Klangveränderungen an. Die Hörverständlichkeit wird besser. DECS gilt als Quantensprung in der Ausstattung von Hörgeräten. Auch Bernafon Hörgeräte setzen diese Technik ein. Signia hat ein neues Service Tool entwickelt. Damit kann der Hörgeräteakustiker auf die Kunden zugreifen, die sich nicht im Fachgeschäft vor Ort befinden. Mit dem Tool Tele Care von Signia wird vor allem der Service des Herstellers verbessert.
Kind Hörgeräte
Den Werbeslogan „Ich trage ein Kind im Ohr“ kennen wohl die meisten. Doch nicht immer wo Kind draufsteht, ist auch Kind drin. Kind stellt mit seiner Tochtergesellschaft Audifon selbst Hörgeräte her. Zudem sind Kind Hörgeräte mit der Technik der Hersteller Oticon, Siemens und Phonak erhältlich. Deshalb ist ein Vergleich und ein Test der Kind Hörgeräte nicht möglich. Kind Hörgeräte zum Nulltarif stammen aus dem deutschen Werk Audifon in Thüringen.
Hörverstärker zum kleinen Preis
Schon für einen Bruchteil des Kaufpreises für ein medizinisches Hörgerät, teilweise schon für 20 Euro, sind Hörverstärker erhältlich. Sie sind bei großen Versandhändlern und in Supermärkten im Angebot. Sie empfehlen sich vor allem bei geringen Hörproblemen, denn sie verstärken lediglich die Lautstärke aus der Umgebung.
Senioren nehmen mit einem Hörverstärker wieder aktiver am Alltag teil, denn Gespräche und der Fernseher sind wieder besser zu verstehen. Hörverstärker sind als im Ohr Gerät und hinter dem Ohr Gerät, als Headset erhältlich. Es gibt Versionen als Kopfhörer und Modelle, die in der Tasche getragen werden müssen. Sie nehmen Geräusche und Nebengeräusche aus der Umgebung über ein Mikrofon auf. Hohe Frequenzen werden nicht verstärkt. Zum Betrieb wird eine handelsübliche Knopfzelle benötigt.
Was können Hörverstärker?
Die Ausstattung von Hörverstärkern hört sich genauso vielseitig an, wie die eines Hörgerätes. Dennoch gibt es Abstriche, was den enormen Preisunterscheid erklärt.
- Klangverstärker
- Rauschreduzierung
- begrenzen von lauten Umgebungsgeräuschen
- verschiedene Programme für die Hörverstärkung
- Lautstärke regeln
- diskret hinter dem Ohr platziert
Hörverstärker im Test
Die Stiftung Warentest hat Hörverstärker im Jahr 2002 getestet und sie durchaus für Menschen mit geringem Hörverlust tauglich befunden. Mit ihrem Produktnahmen als Hörverstärker grenzen sich die Hersteller gegenüber medizinischen Hörgeräten ab. Es entfallen Prüfungen wie Zulassungsmessungen, Qualitätsprüfungen und die Auflage für den Verkauf über einen Hörgeräteakustiker. Im Test wurde die Handhabung der Hörverstärker von den Testpersonen als gut, die Trageeigenschaften jedoch eher als mangelhaft bezeichnet. Neben einem Grundrauschen störten sich die Testpersonen an den Hintergrund- und Nebengeräuschen, die ebenfalls mit der Lautstärkeregelung stark verstärkt wurden.
Wiederaufladbare Hörgeräte
Um den Verbrauch an Batterien einzuschränken, sind Hörgeräte und Hörhilfen mit wiederaufladbarem Akku erhältlich. Bei Hörverstärkern erfolgt das Aufladen mit einem Netzteil, wie bei einem elektrischen Gerät mit Akku. Ein Vertreter davon ist die Hörhilfe Pearl. Alle großen Hörgerätehersteller führen auch Modelle mit Akkutechnik im Sortiment. Der Akku reicht je nach Nutzungsdauer bis zu einem Tag. Über Nacht lädt sich das Hörgerät wieder auf. Einige Modelle verfügen über eine praktische Schnellladefunktion, mit der der Akku kurzfristig innerhalb von 30 Minuten geladen werden kann, wenn die Leistung des Akkus zu Ende geht und ein Einsatz des Hörgerätes ansteht.
Siemens stellte das erste Hörgerät zum Aufladen mit dem noch unhandlichen e-Charger im Jahr 2011 vor. Neu auf dem Markt ist derzeit das wiederaufladbare Hörgerät Cellion Primax aus der Sigma Pro-Serie und von Hansaton findet man das Modell Sound HD. Der Hersteller Phonak verfolgt die Spur der wiederaufladbaren Hörgeräte nachhaltig. Das Audeo-B von Phonak verfügt über einen speziellen Power Pack, der an die Aufladebox angeschlossen wird. Der aufgeladene Power PACK versorgt das Hörgerät mit Strom, wenn keine Stromquelle, zum Beispiel beim Camping oder am Stand, vorhanden ist. Insgesamt sind die Ladegeräte kleiner und stylischer geworden und beim Einsetzen der Hörgeräte muss aufgrund der induktiven Ladespule nicht mehr auf die exakte Position der Geräte geachtet werden. Einen Nachteil gibt es, der von Nutzern bemerkt wurde. Während Batterien bis kurz vor der Entladung die volle Leistung erbringen, sinkt die Leistung eines Akkus kontinuierlich über den Tag ab.