Wer seine Familie und sein Eigentum schützen möchte, sollte keinesfalls bei der Anschaffung eines hochwertigen Alarmsystems sparen.
Immer wieder versuchen Hobbybastler eine Alarmanlage selbst zu bauen. Viele sind sich nicht bewusst, dass effiziente Modelle heutzutage nicht mehr teuer sind.
Bastler können beim Eigenbau nur wenige Euros sparen und sie nehmen zudem zahlreiche Nachteile gegenüber einer handelsüblichen Alarmanlage in Kauf.
Versicherungsschutz entfällt bei selbst gebauten Alarmanlagen:
Laut einer umfassenden Studie berichten mehr als 30 Prozent der Versicherungsmakler von Erfahrungen damit, dass Versicherungen die Kosten für den Schaden nach einem Einbruch nicht übernommen haben.
Zu den häufigsten Ablehnungsgründen zählt neben dem fehlenden Nachweis des gestohlenen Bestands meist Fahrlässigkeit. Ob ein leichter oder grober Fall der Fahrlässigkeit vorliegt, entscheidet meist das Gericht. Mithilfe einer Videoüberwachungsanlage kann bezeugt werden, dass der Einbruch stattgefunden hat und eventuell kann sogar der Täter überführt werden.
Versicherungen lehnen die Kostenübernahme nach einem Einbruch ab, wenn die Alarmanlage selbst gebaut ist. In den Klauseln ist festgelegt, welche Alarmsysteme von der Versicherung anerkannt werden. Ob die Versicherung ein Alarmsystem vorschreibt, ist davon abhängig, wie große Werte in den eigenen vier Wänden aufbewahrt werden und wie hoch die Deckungssumme ist.
Keine Serviceabteilung zuständig:
Wer sich eine eigene Alarmanlage bastelt, hat nicht die Möglichkeit, bei Problemen einen Kundenservice zu kontaktieren. Hobbybastler können nicht um Hilfe oder Rat fragen, wenn die selbst gebastelte Alarmanlage nicht funktioniert.
Sollte eine Komponente Schaden nehmen, so muss dieser selbst behoben werden, da keine Serviceabteilung zuständig ist.
Keine Garantieleistung:
Moderne Alarmanlagen bieten je nach Hersteller unterschiedliche Garantieleistungen.
Sollte eine Komponente einen Defekt aufweisen, so kann einfach der Kundenservice informiert werden und der Schaden wird während der Garantiezeit kostenlos von geschulten Fachleuten behoben.
Wer eine Alarmanlage selbst baut, sollte bedenken, dass weder eine Garantieleistung besteht, noch die Versicherung den Schaden in Fall eines Diebstahls übernimmt.
Keine Gebrauchsanleitung:
Am Markt vertrieben Produkte werden mit einer Gebrauchsanleitung zugesendet, welche genau beschreibt, wie die Alarmanlage aufgebaut ist. Zudem kann dieser Anleitung entnommen werden, wie das System funktioniert und was es bei der Bedienung zu beachten gilt. Häufig enthält die Bedienungsanleitung auch Tipps zur Wartung und zur Pflege.
Hobbybastler können sich beim Eigenbau des Alarmsystems an keiner Gebrauchsanleitung orientieren. Sie haben ebenso wenig die Möglichkeit, sich häufig gestellte Fragen von Kunden durchzulesen, da es sich bei einer selbst gebauten Alarmanlage um ein Unikat ohne Erfahrungswerte und Tipps anderer User handelt. Ebenso wenig liegen keinerlei Tests darüber vor, ob die selbst gebaute Alarmanlage die wichtigsten Kriterien eines sicheren Schutzsystems erfüllt.
Zertifizierung:
Wer vorhat, eine Alarmanlage selbst zu bauen, sollte bedenken, dass das Unikat mit keinem Gütesiegel zertifiziert ist.
Zertifizierungen sorgen für Vertrauen in das System und die belegen, dass jegliche verwendeten Komponenten und Systeme dem neuesten Stand der Technik entsprechen und hohe Prüfkriterien erfüllen. Ebenso steht eine Zertifizierung dafür, dass die Geräte und Dienstleistungen hochwertig und vertrauensvoll sind.
Für eine effektive Schadensverhütung ist die Errichtung von Alarmanlagen zum Einbruchs- und Brandschutz notwendig. Diese Alarmsysteme sollten von Fachpersonal hergestellt, geplant und installiert werden. Nur mit Experten mit fundierten Fachkenntnissen und der geeigneten technischen Ausrüstung können die strikten Auflagen erfüllt werden, die einen maximalen Schutz garantieren.
All diese Vorteile können beim Eigenbau einer Alarmanlage nicht in Anspruch genommen werden.
Richtlinien werden nicht erfüllt:
Nationale ebenso wie internationale Stellen gewährleisten die Sicherheit von Personen und Objekten mittels Richtlinien und Vorschriften. Selbst gebaute Alarmanlagen erfüllen diese Richtlinien nicht offiziell. Die VdS Schadenverhütung GmbH ebenso wie die Polizei setzt auf Richtlinien, welche Alarmanlagen erfüllen müssen.
Nicht nur bei der Planung des Alarmsystems, sondern auch bei der Projektierung gilt es folgende Richtlinien zu erfüllen. Ebenso gibt es für die Installation und die Wartung spezielle Vorgaben, welche eingehalten werden müssen. In diesen Richtlinien ist beispielsweise die Positionierung, Art und Anzahl der Alarmmelder festgelegt. Obendrein ist in diesen Normen die Art der Signalisierung und der Übertragung des Alarms geregelt.
Modelle, welche diese Kriterien erfüllen, sind auch gegen Sabotage abgesichert. Das Gesetz sieht auch Wartungszeiträume vor, die zur Funktionsprüfung dienen.
Funktionsprüfung basiert nicht auf Tests, Erfahrungswerten und Expertenmeinungen:
Für Geräte, die selbst gebaut werden, gibt es keinerlei Erfahrungswerte. Somit ist unklar, wann die Alarmanlage gewartet werden muss. Im Gegensatz zu Modellen, welche die gesetzlichen Kriterien erfüllen, können keine Ratschläge in puncto Wartungszeitraum von Experten erteilt werden und es wurden keinerlei wissenschaftlichen Tests durchgeführt.
So kann es also passieren, dass die selbst erbaute Alarmanlage schon lange gar nicht mehr funktioniert, da Hobbybastler die Funktionsdauer ihres Unikats eventuell überschätzen.