Fahrräder, die täglich im Freien abgestellt werden, benötigen regelmäßige Wartung, auch wenn keine sichtbaren Spuren Veranlassung dazu geben. Solche Dinge weis zwar jeder, doch manch einer nimmt sich nicht die Zeit, Bremszüge, die Kette oder andere bewegliche Teile gängig zu halten. Speziell ein blockiertes Schloss verursacht viel Stress, ganz egal ob Sie von zu Hause losfahren möchten, oder noch schlimmer, wenn Sie das abgestellte Rad plötzlich nicht mehr aufschließen können.
Wie kommt Rost ins Fahrradschloss?
Die meisten Fahrradschlösser besitzen eine Abdeckung auf dem Schließzylinder, die vor eindringendem Schmutz abschirmen soll. Wie auch immer der Hersteller seine Abdichtung bewerben mag, Spritzwasser, Regen oder Schnee vermischt mit Staub kriecht bis in die kleinsten Winkel der Schließmechanik. Mit jedem neuen Einstecken des Schlüssels werden Wasser und Schmutz weiter in den Zylinder hineingedrückt, wo sich ein fester Belag ausbildet. Temperaturschwankungen, Wasser und Sauerstoff reagieren mit dem Metall und greifen es an – Oxidation verursacht Rost. Diese chemische Reaktion kommt ohne Sauerstoffzufuhr zum Erliegen, doch ständiger Fahrtwind beim Radeln begünstigt die Rostbildung enorm.
Ein weiterer Faktor ist Salz, da es die Leitfähigkeit des Wassers im Schloss erhöht. Darum bildet sich Rost meist im Winter, wenn Straßen und Radwege gestreut sind. Das Schloss ist nie von einem Tag auf den anderen blockiert. Handeln Sie schon bei den ersten Anzeichen: Mit der Zeit dreht sich der Schlüssel immer schwergängiger oder knackt. Auch beim Einstecken und Herausziehen hakt es, bis der Moment gekommen ist: Korrosion im Innern hält die Zylinderstifte bombenfest – und mit ihnen den Schlüssel. Bewahren Sie, auch wenn es schwerfällt, die Ruhe. Mit roher Gewalt erreichen Sie höchstens eins, und zwar, dass der Schlüssel sich verbiegt oder schlimmstenfalls im Schloss abbricht.
Wenn Sie noch nicht wissen, warum der Schlüssel blockiert, sollten Sie zuerst nach Aufbruchversuchen schauen, wodurch eventuell Teile verkantet sein könnten. Wir empfehlen Ihnen, immer einen Eigentumsnachweis über das Rad mitzuführen: Wenn Sie am Abstellort das Schicksal ereilt, das Rad nicht mehr öffnen zu können, vermeiden Sie einen falschen Eindruck. Möglicherweise sehen Sie für aufmerksame Passanten wie ein Dieb aus.
Wie löst sich das verrostete Fahrradschloss wieder?
Anschließend können Sie Kriechöl ins Schlüsselloch sprühen. In der Garage von Auto- und Motorradfahrern finden sich gewöhnlich bekannte Produkte wie Ballistol, Karamba oder WD-40. Ebenso zur Rostlösung eignet sich Feinmechanik-Öl in kleinen Applikator-Fläschchen, das zum Schmieren der Nähmaschine oder quietschenden Scharnieren im Haushalt verwendet wird.
Immer wieder den Schlüssel bewegen
Während das Öl einwirkt, sollten sie zwischendurch immer wieder vorsichtig versuchen, den Schlüssel zu drehenund hinauszuziehen. Falls noch keine Bewegung spürbar wird, müssen Sie leider noch länger warten und später probieren, ob sich etwas tut. Falls sich nach mehreren Stunden das Schloss immer noch nicht bewegt, können Sie wiederholt etwas Kriechöl anwenden.
Welche Mittel lösen noch rostige Fahrradschlösser?

Was sollten Sie bei einem rostigen Fahrradschloss niemals tun?

Wasser mit Spülmittel zu benutzen, ist keine gute Idee. Einige Menschen kommen sogar auf die Idee, den scharfen Strahl einer Munddusche auf den Schlüsselzylinder zu richten. Damit spülen Sie die Schmutzpartikel nur tiefer in die Mechanik. Noch bedenklicher ist die erneute Feuchtigkeit, wodurch das Fahrradschloss auch schnell einfriert.
