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Lawinenrucksäcke im Test auf ExpertenTesten.de
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Lawinenrucksack Test - für Abenteurer und Kletterfreunde - Vergleich der besten Lawinenrucksäcke 2023

Der Lawinenrucksack ist für Abenteurer und Kletterfreunde gedacht. Für den passenden Rucksack hat unser Expertenteam unterschiedliche Tests im Internet kontrolliert. Aus den Ergebnissen entstand eine Bestenliste nebst Bewertungen zu Material, Extras, ABS-System und weiteren Gadgets.

Autor Jan Schmid
Jan Schmid

Als angehender Sportwissenschaftler und ehemaliger Leichtathlet liegt meine Expertise in den Bereichen Sport, Fitness und Ernährung. Für ExpertenTesten.de teste ich seit 3 Jahren regelmäßig Produkte und teile meine Expertise mit Millionen Lesern. In meiner Freizeit liebe ich die Geschwindigkeit, sei es auf dem Rad, dem Surfbrett oder den Skiern.

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Lawinenrucksack Bestenliste  2023 - Die besten Lawinenrucksäcke im Test & Vergleich

Lawinenrucksack Test

Letzte Aktualisierung am:

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Noch vor einigen Jahren gab es wenige Hersteller auf dem Markt, und ein vernünftiger Lawinenrucksack Test konnte nur anhand weniger Modelle durchgeführt werden, z. B. im Vergleich von Qualität, Komfort, Gewicht und Preis. Mittlerweile haben sich Hersteller nicht nur mit Verbesserungen und einer höheren Funktionalität auseinandergesetzt, sondern auch ein reiches Sortiment an nützlichem Zubehör in Angebot und Nachfrage geschaffen.

Dazu gibt es ein großes Angebot verschiedener Systeme und Rucksackausführungen, z. B. von neuen Anbietern neben dem bekannten Hersteller „ABS“. Das sind Firmen wie „Scott“, „Ferrino“ oder „Millet“.

Der Lawinenrucksack wird ab einem Gewicht von 2,5 Kilogramm angeboten. Er unterscheidet sich von Hersteller zu Hersteller in der technischen Umsetzung, allerdings nicht in physikalischer Hinsicht, die bei allen in der Funktionalität und Wirkungsweise übereinstimmt. Der Sinn ist – Leben zu retten.

Der Lawinenrucksack unter der Lupe – Worum handelt es sich?

Beim Kauf eines Lawinenrucksackes sollten Sie ein paar Punkte beachten.Ein Lawinenrucksack hat sich besonders bei Aufstiegen auf Skipisten bewährt, die eher abseits der gesicherten Wege liegen. Die meisten Skipisten werden für den Sport direkt angelegt, nach verschiedenen Schwierigkeitsgraden farbig gekennzeichnet und mit verschiedenen Hilfsmaßnahmen, z. B. einem Fangnetz oder Wegweiser, deutlich gekennzeichnet.

Daneben gibt es Wege, die abseits dieser Schutzmaßnahmen auf eigene Gefahr zu betreten sind, was nicht immer sinnvoll ist, aber manchmal, durch verschiedene Umstände wie z. B. schlechtes Wetter, auch nicht immer zu vermeiden ist. Daneben findet die Skitour, die über mehrere Tage verläuft, immer in Arealen statt, die nicht völlig erschlossen sind.

Ob nun beim Berg- oder Eisklettern, Snowboardfahren oder bei Skitouren, die Wege führen bei solchen Wintersportunternehmen unter diesen Umständen über die angelegten Hänge hinaus. Hier besteht viel häufiger die Gefahr, dass sich Schnee und Geröll lösen kann und dadurch eine Lawine ins Rollen kommt.

Gerade unerschlossene Gebiete mit Feinschnee reagieren empfindlich auf Geräusche und Bewegungen, so dass eine Lawine auch durch den Menschen selbst ausgelöst werden kann, sobald er sich hier seine Wege erschließt. Aber auch für die ganz normale Skitour ist ein Lawinenrucksack geeignet, der verschiedene Aufgaben erfüllt.

Was ein Lawinenrucksack nicht kann:

Vorab muss natürlich gesagt werden, dass ein Lawinenrucksack niemals eine Ausbildung im Lawinen-Risiko-Management und die Grundausrüstung für Freeride- oder Skitouren ersetzen kann.

Er bietet daneben nur einen zusätzlichen Schutz und Sicherheitsspielraum. Fehlentscheidungen bei z. B. der Beurteilung der Hänge oder Pisten fordern das Glück immer heraus, ebenso Menschen ohne Selbstverantwortung und Einschätzungsvermögen.

Ein Lawinenrucksack ist nicht dazu da, einen verschütteten Menschen auszugraben. Er erhöht nur die Überlebenswahrscheinlichkeit, wenn ihn tatsächlich eine Lawine erfasst, mitunter darum, weil er ermöglicht, dass der Rucksacknutzer in geringerer Verschüttungstiefe landet und sichtbar an der Oberfläche liegen bleibt, um entweder schneller gefunden zu werden oder sich gegebenenfalls dann selbst retten zu können.

Wozu ein Lawinenrucksack benötigt wird:

Sinnvoll ist ein Lawinenrucksack in jedem Fall als Ergänzung der Ausrüstung. Durch ein gesichertes Airbag-System bietet er eine gute Alternative, verschiedene Gefahren zu überstehen. Dabei weist er ein enormes Potential auf, tatsächlich Leben zu retten.

Er besitzt einen integrierten Airbag, der den Körper vor den Schneemassen schützen soll, und ist als Lawinennotfallgerät in seiner Art einzigartig, da er aktiv einer Verschüttung bei einer Lawine vorbeugen kann. Die meisten Unfälle geschehen durch Lawinen, so dass Lawinenwarnzentren den Lawinenrucksack zur notwendigen Standardausrüstung als zusätzlichen Schutz neben Skihelm, Schaufel, LVS-Gerät, Lawinensonde und Erste-Hilfe-Set unbedingt empfehlen.

Was genau ist ein Lawinenrucksack?

Einen Lawinenrucksack gibt es mit verschiedenen Merkmalen.Bei einem Lawinenrucksack handelt es sich um ein Rettungsgerät, das ähnlich wie ein Autoairbag oder eine Schwimmweste funktioniert und die Überlebenschancen von Menschen erhöht, die in eine Lawine geraten. Der Lawinenrucksack ist wiederverwendbar, mit ihm zugrunde liegenden Mechanismen ausgestattet, die im Lawinenrucksack Test 2023 überzeugen konnten. Die präzise Auswirkung der Mechanismen konnte die Mortalität erheblich senken. Hersteller sprechen nicht umsonst von einem Lawinennotfallgerät, das sich bewährt hat. Die Statistik konnte in Daten und Analyse gute Ergebnisse aufweisen.

Unter einem Lawinenabgang, der nach bestimmten Naturbedingungen verläuft, darunter tritt z. B. der Paranuss-Effekt auf, wobei sich die größeren Schnee- und Steinpartikel an der Lawinenoberfläche ansammeln und bei einem Lawinenabgang als erstes hinunter getragen werden, kann ein aufgeblasener Lawinenrucksack das Lawinenopfer auf positive Weise vergrößern, so dass sich dabei die Chance erhöht, den Lawinenniedergang an der Oberfläche zu überleben. Dazu muss natürlich gesagt werden, dass der Auftriebseffekt, der z. B. bei Schwimmwesten ausgenutzt wird, hier keine Rolle spielt.

Unterschieden wird zwischen dem Lawinenrucksack und Lawinenball. Ersterer kann eine Verschüttung verhindern, letzterer ermöglicht eine schnellere Ortung des verschütteten Menschen. Die Wirksamkeit des Lawinenrucksacks hat sich hier allerdings mehr bestätigt, da keines der zusätzlichen Rettungsvarianten eine Verschüttung zu 100 Prozent verhindern kann.

Was sind die Funktionen eines Lawinenrucksacks?

Die Funktion eines Lawinenrucksacks basiert in erster Linie auf zwei wichtigen Grundvoraussetzungen. Einmal wird durch das Auslösen der Airbags der Körper geschützt, der Betroffene an die Oberfläche gespült und durch die aufgeblasenen, meistens rot- oder orange-farbigen Ballons besser gesehen bzw. schneller gefunden.

Der Airbag ist dabei im Lawinenrucksack integriert, besteht aus signalfarbigen Polyamid-Luftkissen, die sich rechts und links im Rucksack zusammengefaltet befinden. Die Anzahl der Ballons variiert bei den Herstellern.

Sobald Gefahr durch eine Lawine droht und der Skifahrer von dieser erfasst wird, kann er durch einen Griff, an dem er ruckartig ziehen muss, das Aufblasen der Airbags auslösen.

Eine Stickstoffpatrone sorgt dafür, dass die Airbags innerhalb von zwei bis drei Sekunden gefüllt werden und sich zu ca. 170 Litern aufblasen. Das geschieht mit einem Innendruck von etwa 300 bar.

Durch den Aufblasmechanismus und das Zusatzvolumen kann verhindert werden, dass der Skifahrer durch die Lawine erfasst und fortgespült wird. Ebenso soll erreicht werden, dass er an der Oberfläche bleibt und nicht unter die Schneemassen gerät. Natürlich kann das, selbst durch einen Lawinenrucksack, nicht immer komplett verhindert werden, aber es besteht durchaus eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass die Person nicht vollständig begraben wird und so überlebt.

Dadurch, dass der Skifahrer nicht unter den Schnee gerät, sinkt das Risiko, dass er durch die Schneemassen erstickt. Auch kann er sich möglicherweise schneller selbst befreien oder wird, wie erwähnt, schneller gefunden.

Genauer betrachtet, erreicht ein gut ausgerüsteter Skiläufer mit einem aufgeblasenen Lawinenrucksack eine Dichte von etwa 400 Kilogramm pro Kubikmeter. Fließender Lawinenschnee wiederum erreicht eine Dichte von 300 Kilogramm pro Kubikmeter.

Das zeigt, dass ein Lawinenverunglückter mit einem aufgeblasenen Lawinenrucksack eher an der Oberfläche bleiben kann, als eine Person ohne Rucksack. Das wird allerdings nicht durch den hydrostatischen Auftrieb erklärt.

Die physikalische Bedingung ist vielmehr der bereits erwähnte „Paranuss-Effekt“, durch den sich der größte Körper an der Oberfläche absetzt, ähnlich wie bei einer simplen Packung Nüsse, in der durch den Transport die größte Nuss oben zu finden ist.

Die Körper mit dem kleineren Volumen dagegen sinken zu Boden, da sie dichter aneinanderlagern und so eine höhere Gesamtdichte erreichen. Der Effekt betrifft im Grunde alle bewegten Medien.

Die meisten Airbag-Systeme können durch das Zusammenlegen bzw. Falten der Luftkissen mit einer neuen Auslöseeinheit wiederverwendet werden. Auch die Auslöseeinheiten selbst sind wiederverwendbar. Das geschieht über ein Pfandsystem.

Im Lawinenrucksack Test 2023 zeigte sich, dass Lawinenrucksäcke die Sturzverletzungen verringern können, insbesondere als Schutz im Bereich des Kopfes, des Nackens und den Schultern. Inwieweit besserer Schutz gegeben ist, variiert in den Systemen der unterschiedlichen Hersteller. Zum Beispiel bietet das altbewährte Lawinenrucksack-System von „ABS“ einen etwas geringeren Schutz in diesen Körperbereichen als andere, wie z. B. das „P.A.S.-System“ des Herstellers „Mammut“.

Auch gibt es natürlich ein Verfallsdatum für die Patronen der Auslöseeinheit. Dabei muss der Zeitraum des erneuten Befüllens miteinbezogen werden. Meistens lässt sich das etwa 20 Mal bewerkstelligen.
Die Patrone wird dafür zum Hersteller geschickt, der wiederum eine Liste erstellt, wie häufig die Patrone bereits befüllt wurde. Ist das Befüllen nicht mehr möglich, wird die Patrone gegen eine neue ersetzt. Das Verfallsdatum findet sich als Aufdruck am Rucksack.

Die verschiedenen Anwendungsbereiche des Lawinenrucksacks

Der Lawinenrucksack kann wie ein üblicher Rucksack benutzt werden und ergänzt die Ausrüstung um seine Sicherheits- und Schutzmöglichkeiten. Gegenüber den normalen Skitourenrucksäcken kann dieser natürlich in seiner Funktion einiges mehr.

Welche Arten von Lawinenrucksäcken gibt es und was sind die Vor- und Nachteile?

Da der Skitourensport, das Bergsteigen und das Begehen der Pisten sich immer größerer Beliebtheit erfreuen, ist auch die Vielzahl der Angebote gewachsen. Airbag-Systeme lassen sich dabei in verschiedene Kategorien einteilen und nach Hersteller und Art im Lawinenrucksack Test vergleichen.

Derzeit sind fünf Systeme auf dem Markt führend. Das sind „ABS“, „Mammut“ in Gemeinschaft mit „Snowpulse“, „K2“ mit dem „BCA Float“, Scott mit „Alpride“ und „JetForce“ von „Black Diamond“.

Die meisten Hersteller arbeiten mit einem dieser Systeme, das im eigenen Rucksack integriert wird. Davon gibt es wiederum zwei Varianten. Einmal die Rucksäcke mit Airbag-System, wobei die Technologie lizensiert ist und mit Marken kombiniert, z. B. „Ferrino“ mit „Mammut“, und zum anderen kompatible Rucksäcke, die nur „ABS“ anbietet.

Bei der ersten Variante ist das Lawinenairbag-System meistens fest eingebaut oder herausnehmbar. So passt es auf verschiedene Rucksäcke. Das System wird als „removable“ bezeichnet.

Bei den kompatiblen Rucksäcken von „ABS“ wiederum gibt es zum eigenen Rucksack sogenannte Zip-On-Partner. Der Teil, ohne Airbag, lässt sich anbringen oder entfernen, zumeist durch einen Reißverschluss.

Auch das Airbag-System lässt sich noch einmal unterscheiden. Es gibt Systeme mit Patronen oder Kartuschen, die mit Gas oder Druckluft gefüllt sind, und Systeme mit einem Ventilator oder einem Akku. Die Patronen-Systeme von „ABS“ werden durch eine Kugel ausgelöst, die in die Patrone geschossen wird. Die Systeme von „Mammut“ werden durch ein Dorn gestartet.

Weiterhin gibt es Rucksäcke mit einem oder zwei Airbags. „Mammut“, „Black Diamond“ und „BCA“ haben den Mono-Bag, „ABS“ bietet den Twin-Bag an.

Das Angebot von Lawinenrucksäcken ist sehr vielfältig. Zuvor gab es diese nur von dem Hersteller „ABS“. Doch die Konkurrenz schläft nicht und in den letzten Jahren kamen etliche neue Systeme und Lawinenrucksackvarianten von anderen Herstellern hinzu.

Die Konsequenz ist natürlich ein steigendes Angebot und sinkende Preise, was dem Käufer des Lawinenrucksacks zugutekommt. Innovative Alternativen zeigen sich ebenfalls auf dem Markt, wodurch die Auswahl immer größer wird, jedoch die Übersicht auch schnell verloren geht. Daher zeigt ein Lawinenrucksack Test die unterschiedlichen Systeme im Vergleich.

Die bekannteste Version stammt von „ABS“. Die Vertriebspartner sind hauptsächlich „Ortovox“, „Deuter“, „Dakine“ und Vaude“.

Das System weist zwei separate Luftkissen auf, wird darum auch „TwinBag“-System genannt. Diese befinden sich an den Seiten des Lawinenrucksacks und besitzen ein mittleres Auftriebsvolumen von etwa 170 Litern. Der Durchschnitt der anderen Hersteller liegt bei etwa 150 Litern, alleine der Auftriebskörper des „JetForce“-Systems liegt höher und weist 200 Liter auf. Das ist wichtig, damit der Lawinenrucksack das „Aufschwimmen“ auf einer Lawine überhaupt gewährleistet.

Das Volumen ist also eines der Vorteile des „ABS“-Systems, das sowohl von „ABS“ als auch „Ortovox“ bevorzugt verwendet wird. Daneben bietet er eine einfache Handhabung und eine funkgesteuerte Fernauslösung, so dass das System auch durch einen anderen Menschen bei Gefahr ausgelöst werden kann.

Ein Rückenprotektor lässt sich dabei am Lawinenrucksack integrieren. Leider fehlt bei diesem System der Kopf-, Schulter- und Nackenschutz, der mittlerweile bei anderen Systemen gegeben ist. Die Kartuschen müssen zudem an den Hersteller zurückgesendet werden, um dort gegen neue ersetzt zu werden.

Das „R.A.S.-System“ der Firma „Mammut“ bietet die Möglichkeit, ausgewechselt zu werden. Es handelt sich um einen Mono-Bag, der am Nacken und seitlich hinter dem Rücken aufgeht, etwa in der Höhe des Rippenbogens.

Dass das System auswechselbar ist, macht den Rucksack natürlich etwas vielseitiger in der Verwendung. Auch das Einpacken des Airbags ist einfacher und die Kartuschen sind sehr leicht.

Eine Funkfernauslösung ist nicht vorhanden, ebenso wenig sind Nacken- und Kopfgegend ausreichend geschützt. Das Angebot richtet sich an den durchschnittlichen Allround-Skitourenfahrer und ist in zwei Größen erhältlich, sowohl in einer 22 Liter-Version als auch in einer 30-Liter-Variante. Die Palette der Modelle hat sich allerdings mit der höheren Nachfrage verbreitert und richtet sich nun auch an einzelne Bedürfnisse von Schneewanderern und Sportlern.

Das „P.A.S.-System“ ist ebenfalls ein Mono-Bag-System und bietet ein Plus an Sicherheit. Es ist eine Weiterentwicklung durch den Anbieter „Snowpulse“ und kommt in „Mammut“-Lawinenrucksäcken zum Einsatz. Auch dieses lässt sich auswechseln, besitzt aber einen Extra-Schutz für Brust-, Schulter-, Kopf- und Nackenbereich, wodurch mechanischen Verletzungen während einer Lawine vorgebeugt werden kann.

Eine weitere Besonderheit ist die Form, die durch die „Head-on-Top“-Technologie dafür sorgt, dass der Verschüttete mit dem Kopf oberhalb der Schneedecke bleibt. Der Airbag hat das Aussehen einer großen Nackenrolle und ist rund um den Kopf angeordnet.

Die Rucksäcke besitzen eine Alyeska-Airbag-Weste und das Volumen liegt bei ca. 50 Litern, entspricht damit dem Standard. Durch die Art des aufgeblasenen Airbags ist allerdings die Bewegungsfreiheit und Sicht etwas eingeschränkt. Auch lässt sich der Airbag nicht per Funk auslösen. Das Falten und Einpacken der Luftkissen ist zeitaufwendiger und teilweise umständlich. Auch hier müssen die Kartuschen ersetzt, also nach ihrer Leerung an den Hersteller zurückgesandt werden.

Es gibt verschiedenen Systeme bei Lawinenrucksäcken.Beide Systeme von „Mammut“ arbeiten mit Druckluft und werden mechanisch über einen Bowdenzug ausgelöst. Das Aufblasen des Airbags erfolgt in weniger als drei Sekunden und wird durch den „Venturi-Effekt“ unterstützt. Vereinfacht bedeutet das, dass neben dem Gas aus der Patrone Unterdruck gebildet wird, der die Umgebungsluft aufnimmt.

Auch die Flaschen für das System sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Neben der Einweg-Version in Carbon im Preis für 200 Euro, gibt es die Stahl-Variante für 100 Euro und die nachfüllbare Version aus Aluminium für 180 Euro. Die Einwegversion weist dabei versteckte Kosten auf, da nach jedem Auslösen die Anstechvorrichtung ausgetauscht werden muss. Ebenso ist ein Schlüssel notwendig, der den Auslöser spannt.

Zwei Lawinenrucksack-Systeme sind neu. Einmal „Alpride“, das von „Scott“ stammt, nun aber auch von den Herstellern „Ferrino“ und „Millet“ angeboten wird, und zum anderen „JetForce“, das „Black Diamond“ anbietet, ebenso die Schwesternkonzerne „POC“ und „Pieps“.

Alpride“ basiert auf der Technik des Aufblasens seiner Lawinenairbags und erinnert optisch an eine Rettungsweste. Dabei strömt komprimiertes Gas in den Ballon wie bei den „ABS“-Systemen, allerdings wird ein anderes Gasgemisch verwendet, der Druck ist geringer und es sind zwei kleinere Kartuschen vorhanden. Das wiederum ermöglicht den besseren Transport in Flugzeugen.

Das System „JetForce“ von „Black Diamond“ baut auf die elektrische Funktion einer Hochleistungsturbine. Das Aufblasen der Airbags ist dadurch genauso schnell gewährleistet wie bei einer handelsüblichen Gas-Kartusche. Die Zeit beträgt bei beiden etwa 3 Sekunden.

Der Vorteil gegenüber den altbewährten Systemen ist, dass die Möglichkeit besteht, den Lawinenrucksack beliebig oft auszulösen. Das ist z. B. wichtig für Trainings- und Übungszwecke, die ebenso notwendig sind, um sich einer solchen Herausforderung zu stellen und auf eventuelle Gefahrenmomente und Lawinenabstürze vorbereitet zu sein. Kein noch so gutes und sicheres Lawinenrucksack-System kann hilfreich sein, wenn es an Erfahrung und Übung mangelt.

Der Akku des „JetForce“ kann über Nacht wieder vollständig aufgeladen und so immer wieder aufs Neue genutzt werden.

Auch für Flugreisen eignet sich dieses System hervorragend, da es transportiert werden kann, weil die immer unter Druck stehenden Gas-Kartuschen der anderen Anbieter nicht vorhanden sind, die nur unter bestimmten Voraussetzungen in einem Flugzeug mitgenommen werden dürfen, wohingegen in den USA und Kanada der Transport gar nicht erlaubt ist.

BCA“ wurde von „K2“ übernommen und bietet neben dem bestehenden Sortiment Lawinenrucksäcke mit dem „Float“-System an, das hinter dem Kopf positioniert ist. Arme und Hüfte bleiben auf diese Weise frei beweglich und die Sicht wird nicht eingeschränkt. Der Rucksack ist leicht im Gewicht und die Kartuschen können selbst gefüllt werden, müssen also nicht an den Hersteller geschickt werden.

Worauf muss ich beim Kauf eines Lawinenrucksacks achten?

Ein paar Punkte sollten Sie beim Kauf eines Lawinenrucksackes beachten.Da der Kauf eines Lawinenrucksacks durchaus etwas kostenaufwendiger ist, sollte er gut überlegt sein und über vertrauenswürdige Händler erfolgen. Der Lawinenrucksack Vergleich-Testsieger bietet meistens alle Vorteile. Wichtig ist aber auch der Einsatzbereich. Die Frage bleibt, ob er im Bereich des Freeride, beim Aufstieg mit dem Lift oder der Seilbahn oder bei Tagestouren benutzt werden soll, wobei das Volumen meistens zwischen 5 und 20 Litern liegen sollte.

Kommt der Lawinenrucksack im Bereich der Schneeschuh-, Ski- und Snowboardtour zum Einsatz, bei selbstständigen Aufstiegen oder mehrtägigen Touren, ist ein Volumen zwischen 20 und 60 Litern nötig.

Wer sich einen Lawinenrucksack kaufen möchte, wird sich zunächst mit dem Gewicht des Rucksacks und den optimalen Sitz auseinandersetzen. Er soll beim Tragen nicht behindern und genügend Sicht- und Bewegungsfreiheit bieten, dazu auch aus geeignetem Material bestehen. Das System und die Anzahl der Airbags spielen beim Kauf gleichalls eine Rolle. Da sich der Bowdenzug zum Auslösen der Airbags meistens rechts befindet, müssen Linkshändler hier gesondert auf die Bequemlichkeit und eine schnelle Handhabung achten.

Kartuschen gibt es in Carbon und in Stahl. Carbon ist natürlich etwas leichter. Die Auswahl zwischen Einwegkartuschen und solchen, die beim Hersteller wieder nachgefüllt werden müssen, ist ein weiteres Kriterium für den Kauf und unterscheidet sich in den Kosten. Auch sollte sich vorab informiert werden, welche Patronen in Flugzeugen mitgenommen werden dürfen, da das Gasgemisch in manchen Ländern als „gefährlich“ eingestuft wird. Mittlerweile kann der Rucksack auch ohne Patrone erworben werden. Der Airbag wird dann durch einen Akku ausgelöst.

Führende Hersteller von Lawinenrucksäcken auf dem Markt

Weiterhin führend auf dem Markt ist auch im Jahr 2017 das System von „ABS“. Das Unternehmen wurde in den Achtzigern von Peter Aschauer gegründet, der nicht nur Unternehmer, sondern auch begeisterter Skifahrer war und selbst Opfer einer Lawine wurde.

Seit 1985 wirbt „ABS“ („Avalanche Balloon Securesystem“) mit dem Versprechen, die Überlebenschance bei Lawinenunglücken durch ihr Lawinenrucksack-System zu erhöhen. Die erste Variante wurde 1980 auf der ISPO vorgestellt und hatte schon ein Jahr später die ersten Fans, so z. B. der „DAV Summit Club“, der seine teilnehmenden Skifahrer mit dem Rucksack ausrüstete und bei den „Ski-Plus-Wochen“ vorzeigte, wodurch der Hersteller bekannt wurde.

Schon einige Jahre später, im Jahr 1991, konnte die Zusammenarbeit mit dem „Eidgenössischen Institut für Schnee- und Lawinenforschung“, kurz „SLF“ gewonnen werden. Testserien wurden umfangreich gestartet.

Eines der effektiveren entworfenen Systeme ist das seit 1996 auf dem Markt erschienene „Twinbag“-System, also ein Rucksack mit Doppelairbag, das in seiner kinderleichten Handhabung besticht. Es besitzt am Rucksackgurt einen kräftigen Zug und löst dadurch eine Explosion aus. Mit dieser werden zwei Ballons aufgeblasen. Dadurch hat der Skifahrer ein größeres Volumen und wird nicht von der Lawine verschluckt, sondern bleibt an der Oberfläche.

Daneben wurde das System auch noch einmal vollkommen umgestellt. Der Bowdenzug, der zuvor benutzt wurde, um die Airbags auszulösen, wurde durch eine pyrotechnische und pneumatische Auslösung ersetzt.

Wichtige Partner von „ABS“ sind „Bergans“, „Haglöfs“, „Salewa“, „Deuter“, „Dakine“, „Ortovox“, „The North Face“ und „Vaude“, die das „ABS“-System in ihren Rucksäcken einbauten oder die entsprechenden Zip-Ons für die Base Units produzierten.

Deuter“ übernahm 1998 die Fortentwicklung der Lawinenrucksäcke von „ABS“. Dadurch verhalf die Firma dem „ABS“-System zum endgültigen Durchbruch.
Der Vertrieb wurde 2002 von „Dynafit“ übernommen, die das System weltweit bekannt machten und auslieferten.

Mittlerweile ist der Rucksack nicht nur leichter und einfacher zu handhaben, sondern besticht auch durch neues Material, das eine optimale Faltung ermöglicht. Ebenso gibt es eine Fernauslösung, die „Wireless Activation“ genannt wird und funkgesteuert in Notfallsituationen aktiviert werden kann, z. B. von einem Teilnehmer der Gruppe.

Das Unternehmen „Mammut“ ist ein Hersteller aus der Schweiz, der sich auf Kletter-, Outdoor-, Bergsport- und Schneesport-Ausrüstung spezialisiert hat. „Mammut“ hat sich als Markenname mittlerweile durchgesetzt. Gegründet wurde die Firma bereits 1862 als Seilerei. Der Unternehmer heiß Kaspar Tanner.

Neben Outdoor-Kleidung, Rücksäcken, Stirnlampen und Lawinenverschüttungs-Suchgeräten bietet „Mammut“ seit 2010 den Lawinenrucksack mit dem „R.A.S.“-System an. 2011 übernahm „Mammut“ den auf Lawinenairbags spezialisierten Hersteller „Snowpulse“.

Die Produkte wurden dann unter der neuen Marke weiterentwickelt und bietet zwei Lawinenrucksack-Systeme an, das „Removable Airbag System“ („R.A.S.“) und das „Protective Airbag System“ („P.A.S.“). Daneben ist auch die „Alyeska-Protection-Airbag“-Weste vorhanden, die reiner Protector ohne Rucksack ist und in das zweite System eingesetzt werden kann. Die Systeme unterscheiden sich in ihrem jeweiligen Sicherheitsaspekt und in ihrer Form. Druckkartusche, Auslösegriff, Auslösebowde und Venturi-Ventil sind dagegen gleich.

Internet vs. Fachhandel – Wo ist der Kauf eines Lawinenrucksacks vorteilhafter?

Geschäfte und Fachhandel bieten natürlich eine Auswahl an Lawinenrucksäcken, bei der sich der Käufer vor Ort beraten lassen kann. Allerdings fehlt der Überblick einer Auflistung aller Merkmale. Meistens ist das Angebot im Fachhandel auch auf das Sortiment abgestimmt, das heißt, die Auswahl beschränkt sich auf bestimmte Marken. Die Preise sind, im Vergleich zum Internetkauf, vielfach höher.

Im Internet wiederum gibt es vertrauenswürdige Plattformen und Händler, die ein reichhaltiges Angebot anbieten und durch den geringeren Aufwand von Dienstleistung und Personal niedrigere Preise bzw. Sonderangebote anbieten können.

Die Versandkosten sind häufig innerhalb Deutschlands frei und der Käufer hat die Möglichkeit, in Ruhe auf das Sortiment zu blicken und die Vor- und Nachteile zu studieren. Durch Rückgaberecht und einer überschaubaren Auswahl an Händlern, die Garantien bieten, ist der Käufer auf der sicheren Seite.

Wissenswertes & Ratgeber

Die Geschichte des Lawinenrucksacks

Begonnen hat eigentlich alles mit einer Erkenntnis und einem Tüftler, der aus dieser Erkenntnis schließlich ein Geschäft machte. Das war ein Forstmeister, der 1970 merkte, dass das erlegte Wild, das er auf den Schultern trug, dazu verhalf, dass er bei einer Lawine an der Oberfläche blieb. Das war darum möglich, weil das Wildbret, das er transportierte, eine Volumenerweiterung seines eigenen Körpers bewirkte.

Diese Erweiterung wurde dann mit großen Kanistern, schließlich mit Ballons getestet. Der Ballon wurde in einen Rucksack integriert und ließ sich durch einen Zug in Sekundenschnelle aufblasen. Weitere Versuche und Diskussionen erfolgten über die Nützlichkeit und Verbesserung.

Und tatsächlich stellte sich bald heraus, dass die Wahrscheinlichkeit sich erhöhte, mit einem Lawinenrucksack an der Oberfläche zu bleiben, sobald es zu einem Lawinenunglück kam.

Das erste Patent meldete der Förster selbst an, verkaufte es dann 1980 aber an Peter Aschauer, den Inhaber der Firma „ABS“. Dessen Unternehmen befasste sich ausführlich mit der Entwicklung des Lawinenrucksack-Systems, setzte das Volumen eines Airbags, der 150 Liter fasste, auf 170 Liter hoch, verteilt auf zwei Airbags.

Das richtige Verhalten auf Skitouren und bei einer Lawinengefahr

Schneeketten sind auf winterlichen Straßen unabdingbarDie Hauptursache bei Berg- und Skitouren, die tödlich enden, sind Lawinen. Die meisten werden tatsächlich auch durch Skifahrer oder Gruppen selbst ausgelöst. Die Belastung einer labilen Schneedecke kann eine Lawine verursachen, gerade bei der Abfahrt entstehen ungünstige Bedingungen, so z. B. durch das Stehen selbst, da die Schneedecke durch das Gewicht des Skifahrers belastet wird, durch das Gehen, wobei sich das Körpergewicht um das Zweifache erhöht, durch eine Spitzkehre, die das Körpergewicht sogar verdreifacht, durch das Abfahren oder Schwingen, wobei ein fünffaches Körpergewicht erreicht wird und den Sturz, wo es sich versiebenfacht.

Nützlich ist es, auf die Schneedecke zu achten. Neuschnee oder Triebschneeablagerungen haben sich meistens noch nicht mit der darunter liegenden Schneeschicht verbunden. Durch den Lawinenrucksack erhöht sich zwar die Überlebenschance, allerdings nur, insofern sich der Betroffene selbst befreien kann. Ist er komplett verschüttet, verschlechtern sich diese Chancen rapide.

Nachgewiesen wurde, dass die Überlebenswahrscheinlichkeit nach dreißig Minuten bei etwa 40 Prozent liegt, da die Retter bzw. die professionelle Hilfe meistens erst nach ca. einer halben Stunde am Unfallort eintreffen kann. Hilfsmittel ist dabei dann immer die Kenntnis in einer solchen Situation und gegebenenfalls eine Kameradenrettung, die Ausrüstung und Übung erfordert.

Gerade bei Berg- und Skitouren ist die Entscheidungsstrategie überlebenswichtig. Wintersportler müssen hier das Lawinenrisiko einschätzen und können so den Umgang mit der Lawinengefahr vereinfachen. Diese Methoden haben sich im alpinen Wintersport schnell durchgesetzt. Merkblätter liegen in allen Skigebieten und Skiliftstationen aus und fassen zusammen, worauf zu achten ist. Ebenso werden die Entscheidungsstrategien von Bergschulen und Vereinen nach eigenen Methoden gelehrt.

Während früher das Beurteilen der Lawinengefahr eher Aufgabe der Experten war, die anhand verschiedener Faktoren die Schneedecke der Hänge bewerteten, wird heute darauf geachtet, die theoretischen Grundlagen an alle zu vermitteln.

Natürlich laufen auf der Schneedecke sehr komplexe Vorgänge ab, so dass das Einschätzen alleine mit den Augen nicht verlässlich ist und die Vorhersage so nicht möglich. Hinzu kommt die subjektive Wahrnehmung des Menschen, die immer fehlerhaft sein kann.

Das erste ganzheitliche Lawinen-Risiko-Management entwarf Werner Munter. Die Formel für die strategische Methode als annähernd reale Einschätzung eines Lawinenrisikos lautete 3 x 3 plus die elementare Reduktionsmethode.

Das Ziel ist, durch systematische Informationssammlung die Lawinengefahr auf ein vertretbares Maß zu reduzieren. Faktoren sind die unterschiedlichen Ebenen, die unter dem regionalen, lokalen und zonalen Filter betrachtet werden, und die Faktoren von Mensch, Schnee- bzw. Wetterverhältnisse und Gelände.

Andere Möglichkeiten sind „SnowCard“ und „Stop or Go“. Beim „SnowCard“ wird das Risiko unter Berücksichtigung von Steilheit, Gefahrengrad und Exposition visuell dargestellt. Bei „Stop or Go“, eine vom Alpenverein in Österreich erstellte Strategie, handelt es sich um das Konzentrieren auf die Kontrolle der Hangneigung und der diversen, sichtbaren Gefahrenanzeichen.

Dennoch kann das Risiko auch durch wissenschaftliche Berechnung nicht beseitigt werden, da die Lawinenbildung unter unberechenbaren Vorgängen verläuft und immer ein Restrisiko bleibt. Der Mensch muss üben und lernen, auf dieser Basis eine Ja-oder-Nein-Entscheidung zu treffen, die immer unsicher ist.

Die Überlebenschancen sind allerdings höher, wenn das Verhalten bei einer Skitour vorher geübt wurde und der Skifahrer es schafft, sich innerhalb der ersten Viertelstunde zu befreien. Der „tödliche Effekt“ tritt etwa nach 35 Minuten ein. Die meisten Lawinenopfer sterben nach dieser Zeit ohne Atemhöhle, indem sie ersticken. Ist eine Luftverbindung vorhanden, also die Atmung durch den Schnee oder ein Loch möglich, verlängert sich die Überlebenszeit.

Das richtige Verhalten basiert auf bestimmte Faustregeln. Einmal natürlich ist der Zusammenhalt der Gruppe wichtig, dabei aufeinander Acht zu geben. Auch sollte vorher der Lawinenlagebericht im Gebiet studiert, lokale Lawinenwarnungen ernstgenommen werden. Durch Polizei, Bergführer, Bergschulen, Bergrettungs- oder Pistendienst, durch Hüttenwirte, Rundfunk oder Telefondienst kann die Lawinenwarnstufe ermittelt werden.

Ebenso wichtig ist das Beobachten des Wetters. Höchste Lawinengefahr besteht immer bei anhaltendem Schneefall, verbunden mit starken Windböen oder Frost. Auch starke und plötzliche Erwärmung, Schnee- und Regenwechsel sind eine große Gefahr. Ein starker Wind und Föhn in den oberen Schneelagen führt schnell zu einer Lawine.

Täuschen kann auch ein schöner Sonnentag und ein besonders blauer Himmel, der die Gefahr durch Lawinen verschleiert. Daneben muss natürlich das Gelände überprüft werden. Lawinengefahr besteht z. B. auf windschattig gelegenen Berghängen.

Neben dem richtigen Verhalten bei einer Skitour ist immer auch die richtige Ausrüstung wichtig. Die geeignete Handhabung der Skistöcke ist ein Kriterium. Die Hände müssen aus den Schlaufen genommen und keine Fangriemen benutzt werden. Letzteres natürlich nicht in Gletschergeländen, wo diese notwendig sind.

Das Problem bei einer Lawine ist, dass Stöcke und Skier wie ein Anker wirken und den Skifahrer in die Tiefe ziehen. Gleichzeitig wird das „Schwimmen“ gegen den Lawinen-Sog verhindert. In kritischen Situationen oder Passagen ist es besser, den Rucksackgurt am Bauch zu öffnen.

Auch sollte man nicht alleine unterwegs sein, bei schlechter Sicht lieber umkehren und auf Lawinenwarnschilder achten. Alarmzeichen sind z. B. Geräusche in der Bergwand, Risse auf der Schneedecke, verschüttete Spuren, Lawinenabgänge in nächster Nähe.

Das Abweichen oder Befahren von gesperrten oder nicht gekennzeichneten Pisten ist immer mit einem hohen Risiko verbunden.

Zahlen, Daten und Fakten rund um den Lawinenrucksack Test

Per Statistik konnte nachgewiesen werden, dass die Sterblichkeitsrate durch den Lawinenrucksack zurückgegangen ist. Aufgezeigt werden konnte, dass die Überlebenschance acht Mal höher ist, wenn ein Lawinenrucksack vorhanden war.

Als wichtiges Kriterium für einen Kauf existieren eine Reihe vom Hersteller unabhängiger Vergleichstabellen, um die Wirksamkeit des Lawinenrucksacks aufzuzeigen, die allerdings in ihren Fragestellungen und Daten voneinander abweichen und verschiedene Kriterien beleuchten.

Dabei wurden für den Lawinenrucksack Test verschiedene Aspekte hinterfragt, um die Aussagkraft zu überprüfen und anhand der Zahlen ein realistisches Bild für einen solchen Notfall widergeben zu können.

Wichtig sind Fragestellungen über den Einfluss einer Nutzung des Lawinenrucksacks in Hinblick auf die Sterbewahrscheinlichkeit bei einer ernsthaften Lawinen-Bedrohung. Auch muss hinterfragt werden, inwiefern der häufige Gebrauch von Lawinenrucksäcken den Anteil von Lawinenopfern reduziert. Berechnet werden statistische Messgrößen wie Mortalitätsdifferenz und Mortalitätsverhältnis.

Die Statistik von Brugger brachte z. B. 2007 per Studie heraus, dass über 1504 Menschen, die sich abseits der Piste im freien Gelände in Österreich und der Schweiz aufhielten, in den Jahren von 1990 bis 2005 durch eine Lawine verunglückten. Davon waren 35 Menschen mit einem Lawinenrucksack ausgerüstet.

Während also von 100 Personen ohne Rucksack 81 bei einem Lawinenvorfall überlebten, da sie nicht verschüttet wurden oder rechtzeitig geborgen, ergab das Ergebnis eine Sterberate von 19 Prozent.

Studien sprechen für den Einsatz eines Lawinenrucksackes. Er kann Leben retten.Von 100 Personen mit Lawinenrucksack überlebten 97 involvierte Menschen, was einem Prozentsatz von 3 entspricht. Die Brugger-Statistik konnte also aufweisen, dass die Benutzung eines Lawinenrucksacks die Sterbewahrscheinlichkeit von 19 auf 3 Prozent senken konnte. Das ist die Mortalitätsdifferenz.

Das Mortalitätsverhältnis wiederum wurde so nachgewiesen, dass von 100 Lawinentoten ohne Lawinenrucksack 15 Menschen trotzdem gestorben wären, selbst wenn alle mit einem Lawinenrucksack ausgerüstet gewesen wären. Das bedeutet statistisch dann nichts anderes, als dass von 100 Todesfällen 85 durch einen Lawinenrucksack hätten verhindert werden können.

Heute vorhandene Studien beruhen auf den europäischen Datensatz, der von Lawinenrucksack-erstellern wie „ABS“ und dem „WSL-Institut der Schnee- und Lawinenforschung“ zusammengestellt und erfasst wurden. Dabei sind auch Schneegebiete von z. B. Kannada, die Slowakei, Frankreich, Amerika oder Norwegen miteinbezogen worden.

In einer solchen Statistik findet sich ein breites Spektrum an Unfällen von größeren Lawinenunglücken bis hin zu kleineren Unfällen von z. B. Einzelopfern aufgelistet, die dabei auch einer Verschüttung durch eine Lawine entkommen konnten bzw. rechtzeitig geborgen wurden. Diese Statistiken wiederum ermöglichen wertvolle Informationen für die Funktionsweise der Lawinenrucksäcke.

Trends und die neuestes Technologien auf dem Markt im Lawinenrucksack

Auch in Sachen Trend und Neuentwicklung bleiben „ABS“, „Mammut“, kombiniert mit „Snowpulse“marktführend. Unternehmen wie z. B. „Mystery Ranch“ und „Wary“ haben ihren Firmensitz in Amerika und bestimmen hauptsächlich den nordamerikanischen Markt. Daher sind sie in Europa nicht allzu häufig vertreten und ihre Angebote kaum erhältlich.

Wissenswerte Hintergründe

Der Lawinenrucksack von „Snowpulse“ verwendet z. B. das „Lifebag“-System und wurde von Hersteller „Mammut“ um das austauschbare „Protective-Airbag-System“ („P.A.S.-System„) erweitert. „Mammut“ wiederum bietet auch das leichtere und kostengünstigere „Removable-Airbag-System“ an, das seit 2011 auf dem Markt ist.

Im Vergleich zeigt sich der Unterschied zwischen beiden „Lifebag“„-Systemen in der Position der aufblasbaren Luftsäcke und in ihrer Form.

Die Airbags dieser Rucksäcke werden direkt hinter dem Kopf, also an der Oberseite des Lawinenrucksacks aufgeblasen und wachsen rechts und links neben dem Kopf bis um die Brust herum. Das wiederum ist darum möglich, weil ein Teil der Airbags in den Tragriemen eingebaut wurde. Mechanische Verletzungen an Kopf und Oberkörper können auf diese Weise bei einem Lawinenunglück reduziert werden.

Dagegen wird das „Removable-Airbag-System“, kurz „R.A.S-System“, an der Oberseite des Lawinenrucksacks ausgelöst. Die Airbags vergrößern sich damit auch neben dem eigentlichen Rucksack, bleiben somit neben und hinter dem Körper.

Nach gleichem Muster funktionieren die Systeme „Alpride“, „BCA“ und „JetForce“. Hier variieren die Volumen-Bedingungen, können sowohl hinter dem Kopf stattfinden als auch neben dem Rucksack bzw. neben den Armen.

Pflege, Reinigung und Wartung des Lawinenrucksacks

Um die optimale Wirksamkeit eines Lawinenrucksacks zu gewährleisten, muss er natürlich gepflegt und gereinigt werden. Vor einer jeden Saison sollten daher erst einmal die Airbags überprüft werden.

Ist der Lawinenrucksack nicht häufig in Gebrauch, müssen die Airbags wenigstens einmal im Jahr ohne Kartusche zur Probe ausgelöst werden. Gelagert werden sollte ein Lawinenrucksack immer an trockenen und kühlen Orten. Dabei sollte die Kartusche herausgenommen werden.

Bei der Reinigung sollte nur klares Wasser benutzt werden, um den Airbag zu waschen. Alles andere könnte das Material angreifen und so zu Störungen führen. Ist der Rucksack zum Einsatz gekommen, ist es am besten, wenn er durch den Händler kontrolliert wird, um eine störungsfreie Funktion zu gewährleisten.

Der Drittplatzierte im Video

Grundausrüstung und nützliches Zubehör zum Lawinenrucksack

Grundausrüstung

Die richtige Ausrüstung bei einer Skitour ist das A und O und kann Leben retten. Skitourengehen ist längst kein einfacher Sport mehr, sondern hat sich zum Trend gestaltet. Natürlich sind geländetaugliche Ski die Grundvoraussetzung, wobei diese sich in aufstiegs- oder abfahrtsorientierten Modellen unterscheiden.

Daneben ist die Tourenbindung wichtig. Die meisten sind gleich aufgebaut und weisen einen Vorderbacken auf, der mit Auslöseflügeln ausgestattet ist, ein leichtes und langenverstellbares Trittgestell und einem Hinterbacken mit Steighilfe und Verriegelungsmöglichkeit. Ebenso ist eine Skibremse vorhanden. Hersteller sind „Dynafit“, „Fritschi“ oder „Hagan“.

Skischuhe, Skistöcke und Skitourenfelle sind die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände. Ebenso eine gute Bekleidung und der notwendige Skihelm, der gerade von Sicherheitsexperten des „DSV“ empfohlen wird. Er schützt z. B. bei Stürzen im Gelände, wenn Gefahr besteht, mit Fels oder anderem hartkantigen Untergrund in Kontakt zu geraten. So werden eventuelle Kopfverletzungen verhindert, auch wurden die Modelle verbessert und bieten z. B. eine gute Luftzirkulation.

Nützliches Zubehör – die Details der Sicherheitsausrüstung

Beim Kauf eines Lawinenrucksackes sollten Sie über den Erwerb von nützlichem Zubehör nachdenken.Die wichtigsten Materialien sind, neben dem Lawinenrucksack, die Lawinenschaufel, die Lawinensonde, das LVS bzw. Lawinen-Verschütteten-Suchgerät, der Biwaksack, das Erste-Hilfe-Set und das Safety-Set.
Beim Einsatz des Zubehörs muss natürlich die richtige Handhabung vorher geübt werden, darunter das systematische Anwenden von Sonde und LVS-Gerät. Auch die Reaktion in einer solchen Situation ist entscheidend, z. B. der notwendige Abstand zu anderen Personen oder das Ausgraben Richtung Talseite. Wer auf Skitour geht, sollte ein Handy oder Funkgerät mit sich führen.

Das LVS-Gerät ist ein batteriebetriebenes Sende- und Empfangsgerät, das meistens eine Reichweite bis zu 80 Meter ermöglicht, um die Ortung von verschütteten Personen zu gewährleisten. Der Umgang mit einem LVS erfordert viel Erfahrung, gerade wenn es sich um die Verschüttung von mehreren Lawinenopfern handelt. Die Handhabung muss auch regelmäßig trainiert werden.

Das modernste Gerät bietet „Ortovox“. Es trägt die Bezeichnung „S1“, verfügt über ein größeres Display und kann so die Lage der Lawinenopfer bestimmen und anzeigen. Das Gerät muss dazu eingeschaltet werden, besitzt einen Sende- und Suchmodus, die als Anweisungen auf dem Display die Suche erleichtern. Dazu hat das „S1“ auch weitere Tools wie z. B. ein Thermometer, einen Kompass und einen Hangneigungsmesser.

Die Lawinensonde dient als Hilfsmittel bei der Schneedeckenuntersuchung, Punktortung und Spaltensuche. Die Lawinenschaufel wiederum ermöglicht eine schnellere Freilegung und Bergung der durch eine Lawine verschütteten Personen. Diese besitzen ein Verhältnis von Gewicht zu Steifigkeit, wohingegen Skier oder das Snowboard zum Graben ungeeignet sind, da es sich meistens um eisharten Schnee handelt. Die Schaufeln sind aus Aluminium, verwindungssteif und von leichtem Gewicht. Es gibt auch sogenannte Teleskopschaufeln, die zusätzlich hilfreich sind.

Das Erste-Hilfe-Set ist Pflicht, um vor Ort Verletzte versorgen zu können. Der Biwaksack kann vor Unterkühlung schützen und ebenso als Transportmittel verwendet werden. Auch er weist, wie die Airbags des Lawinenrucksacks, eine schnell sichtbare Signalfarbe auf.

Daneben dienen Thermometer und Fernglas zur genaueren Schneeuntersuchung und Neigungsmessung der Berghänge. Auch eine Schneesäge ist hilfreich.

Alternativen zum Lawinenrucksack

Eine Alternative ist z. B. der Lawinenball, auch als Avalanche-Ball bezeichnet. Er ist ein Ortungsmittel für die Suche nach Lawinenopfern. Die Wirkungsweise geschieht durch eine Federmechanik, die einen Ball aufklappen lässt. Die Mechanik sitzt am Ende einer sechs Meter langen, aufgewickelten Schnur, die sich in einer Systemtasche am Rucksack befindet.

Sie wird, sobald der Skiläufer von einer Lawine erfasst wurde, ausgelöst, so dass der aufklappbare Ball beim Stillstand der Lawine etwa fünf Meter vom Verschütteten entfernt und talwärts zu liegen kommt. Die Rettungskräfte können die Schnur hochziehen, verfolgen und so zum Verschüttungsort gelangen, wo die Ausgrabung so schnell wie möglich erfolgt.

Da die Vorrichtung auf rein mechanischem Weg ausgelöst wird, kann sie wiederverwendet werden, ohne die Einsatzfähigkeit zu beeinträchtigen. Ziel eines Lawinenballs ist, das Lawinenopfer auch ohne Ortungsgeräte zu finden.

Allerdings kann der Lawinenball die Verschüttung selbst nicht beeinflussen, was dagegen der Lawinenrucksack durchaus bewerkstelligt.

Weiterführende Links und Quellen:

Einen Überblick über das Angebot der ABS-Lawinenrucksäcke gibt es an diesen Stellen:

Der Hersteller „Mammut“ bietet einen Überblick auf folgender Website:

Auf Youtube finden sich Videos zum Thema „Lawinenrucksack“:

Eine Kurzanleitung der richtigen Handhabung eines Lawinenrucksacks findet sich in diesem Video:

Zwei schöne Seiten über das richtige Verhalten auf Skitouren sind diese:

Interview über die richtige Ausrüstung und das notwenige Verhalten bei Lawinen mit dem DSV-Skilehrer und erfahrenen Skitourengänger Alexander Römer können hier nachgelesen werden:

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