Die meisten Nutzer von Beamern haben sich sicherlich schon das eine oder andere Mal die Frage gestellt, ob ein Projektor einen Fernseher komplett ersetzen kann.
Bei manch einem kommt ein Beamer vielleicht sogar schon als Fernseherersatz zum Einsatz. Doch ist das überhaupt sinnvoll? Wo liegen die Vorteile und mit welchen Nachteilen ist zu rechnen?
Vorteile von Beamern als TV-Ersatz
Ein großer Vorteil im Vergleich zu einem Fernseher ist natürlich die potenziell riesige Bildfläche. Zwar gibt es auch LED-Fernseher mit Diagonalen von 80 Zoll oder mehr, diese sind aber derartig teuer, dass sie für den Großteil der Bevölkerung völlig uninteressant sind. Ein guter Beamer ist hingegen noch erschwinglich und ermöglicht Bildschirmdiagonalen, die jeden aktuellen Fernseher übertreffen.
Es ist dabei auch nicht mit Einschränkungen hinsichtlich der verwendeten Quellen zu rechnen. An einen Beamer kann jeder ganz nach Belieben die gleichen Geräte wie an einen Fernseher anschließen, sie es eine Spielekonsole, ein TV-Receiver oder ein Laptop.
Vor allem hochwertige Beamer begeistern darüber hinaus mit ihrer Bildqualität. Sie bieten sehr natürliche Farben und hervorragende Kontrastwerte, die nur die besten Fernseher emulieren können. Nicht zuletzt stellt sich mit einem Beamer im eigenen Wohnzimmer auch echtes Kinofeeling ein. Schließlich handelt es sich um die gleiche Technik, die auch in jedem Kino zum Einsatz kommt.
Ein teures Vergnügen
Hauptsächlich gegen die Verwendung eines Beamers als Ersatz für einen klassischen Fernseher sprechen die hohen Kosten. Auf den ersten Blick lässt sich dies kaum nachvollziehen. Schließlich spielen hochwertige Beamer und gute Fernseher ungefähr in der gleichen Preisklasse. Allerdings verursachen Fernseher im Dauerbetrieb deutlich weniger Folgekosten. Schon alleine der Stromverbrauch fällt oftmals niedriger aus als bei einem Beamer, was aber bei Weitem nicht der hauptsächliche Kostentreiber ist.
Wirklich ins Geld gehen Beamer hinsichtlich der Wartung. Die Projektionslampe in jedem Gerät verfügt nur über eine bestimmte Lebensdauer. Irgendwann büßen die Lampen an Leuchtkraft ein oder sie versagen den Dienst gleich völlig, sodass zwingend Ersatz benötigt wird.
Gerade im Dauerbetrieb kommt es schon mal vor, dass eine Lampe keine zwei Jahre durchhält. Deshalb ist ein Beamer als Alternative zu einem Fernseher vor allem dann ein teures Vergnügen, wenn das Gerät mehrere Stunden täglich zum Einsatz kommen soll. Jeder muss sich hier ganz genau fragen, ob die zusätzlichen Kosten die Vorteile rechtfertigen. Bei einem Betrieb von etwa 1 bis 2 Stunden pro Tag können wir aber auf jeden Fall Entwarnung geben.
Bei einer solchen Verwendung halten die meisten Lampen ohne Weiteres bis zu zehn Jahre und es muss sich niemand ernsthaft Gedanken um dieses Thema machen. Wer seinen Beamer länger nutzen möchte, sollte sich über die möglichen Kosten in jedem Fall im Klaren sein, damit es nicht eines Tages ein böses Erwachen gibt.
Es werde Licht
Ein nicht zu unterschätzender Faktor bei einem Beamer als TV-Ersatz ist die Beleuchtung in der eigenen Wohnung. Je heller ein Raum ist, desto mehr leidet die Bildqualität eines Projektors. Selbst die hellsten Lampen haben kaum eine Chance, gegen direkte Sonneneinstrahlung anzukämpfen. Normale Fernseher schlagen sich in dieser Beziehung deutlich besser, besonders dann, wenn das Display abgedunkelt ist und dadurch Licht zum teil absorbieren kann.
Besitzer von Beamern können einer übermäßigen Lichteinstrahlung zwar durch Abdunkeln eines Raumes entgegenwirken, aber nicht jeder möchte sein heimisches Wohnzimmer den ganzen Tag derartig von der Außenwelt abkapseln. Wer also gerne die Sonne hereinlässt und dennoch verschiedene Medien genießen möchte, ist mit einem Fernseher meist besser beraten. Haben Sie jedoch kein Problem damit, einen Raum in Ihrem Zuhause auch tagsüber bei Bedarf abzudunkeln, so können Sie die Vorteile eines Beamers zu jeder Tageszeit genießen.
Soll ein Beamer einen Fernseher vollständig ersetzen, sollten Sie beim Kauf aber unbedingt auf eine möglichst hohe Helligkeit der integrierten Lampe achten. Nur so sind Sie auch gegen alle Eventualitäten gerüstet und es kommt nicht so schnell zu Frust, weil in einem bestimmten Szenario die Bildqualität nicht überzeugen kann.
Die Aufstellung machts
Wer über einen Beamer als Hauptdisplay im Wohnzimmer nachdenkt, sollte sich in jedem Fall auch darüber im Klaren sein, dass der Aufbau weitaus anspruchsvoller ist als bei einem Fernseher. Ein TV-Gerät kann jeder einfach an einen bevorzugten Ort stellen, mehr ist dabei kaum zu beachten. Die Position eines Beamers muss hingegen im besten Fall genau berechnet werden.
Es benötigt auch nicht nur den Beamer selbst, sondern zudem passendes Zubehör, allen voran eine hochwertige Leinwand. Alle einzelnen Komponenten in einen Raum gestellt wirken schnell unordentlich und sorgen sicherlich nicht für das, was die meisten unter einem bequemen Wohnzimmer verstehen. Die Geräte nehmen Platz weg und der Projektor erzeugt zusätzlich auch noch einigen Lärm.
Bei einer dauerhaften Verwendung ist der Einbau der einzelnen Komponenten daher schon fast unabdingbar. Passende Halterungen gibt es sowohl für die Leinwand als auch den Beamer. Letzterer kann etwa einfach mit der Decke verschraubt werden. Das spart Platz, da das Gerät nicht irgendwo auf einem Schrank oder einer Kommode stehen muss. Darüber hinaus ergibt sich dadurch der Vorteil, dass ein Beamer stets stabil in einer ganz bestimmten Position bleibt.
Das Bild wird also nicht durch unbeabsichtigte Vibrationen gestört und ist besonders scharf. Für Leinwände gibt es Behältnisse, in denen sich diese bei Bedarf einfach einrollen lassen. Ein solcher Container lässt sich etwa in einem Wohnzimmerschrank unterbringen.
Es gibt also durchaus Wege und Möglichkeiten, einen Beamer gut und sinnvoll in einem Heimkino zu integrieren. Allerdings ist das in keinem Fall einfach und auch mit einigen Kosten verbunden. Wer einen Beamer als Ersatz für einen Fernseher haben möchte, muss also deutlich mehr Investitionen einplanen, als einfach nur die reinen Anschaffungskosten für ein entsprechendes Gerät.
Außerdem ist immer etwas Know-how hilfreich, um die notwendigen Arbeiten durchführen zu können. Unser Tipp dabei: Messen Sie unbedingt alle Abstände bei der Installation genau ab und verlassen Sie sich eher nicht auf Ihr Bauchgefühl. Schon vermeintlich kleine Abweichungen können bei einem Beamer zum Teil dramatische Auswirkungen auf die Bildqualität nehmen.
Der Beamer ist eine Alternative – aber nicht für alle
Ein Beamer kann durchaus eine Alternative zu einem Fernseher sein, wenn der Nutzer sich über die Eigenheiten der Projektoren bewusst ist und diese in Kauf nimmt. Es kommt hier, wie so oft, auf die eigenen Wünsche und Vorstellungen an, eine pauschale Empfehlung lässt sich nicht geben. Wer die Vorteile eines Beamers auch im Alltag nicht missen möchte, kann sich mit etwas Zeit und Arbeit ein entsprechendes Setup einrichten. Langfristig ist aber mit höheren Kosten zu rechnen, da die Leuchtelemente in den Projektoren über eine begrenzte Lebensdauer verfügen und nur sehr teuer wieder ersetzt werden können.
Einen Fernseher können wir daher allen empfehlen, bei denen ein Gerät täglich über längere Zeiträume aktiv ist. Besonders bei Familien, in denen mehrere Nutzer sich ein Display teilen, rechtfertigen die hohen Kosten nicht den dauerhaften Betrieb eines Beamers. Läuft ein Gerät fünf Stunden oder mehr täglich, so steht bisweilen schon nach etwas mehr als einem Jahr der Kauf einer neuen Lampe an.
Erschwerend hinzu kommt der erhöhte Stromverbrauch, sodass letztlich einfach zu hohe Kosten entstehen. Ein hochwertiger Fernseher ist da oft schon sinnvoller, da dieser ebenfalls eine hervorragende Bildqualität liefert und diese auch über viele Jahre konstant liefert. Darüber hinaus ist die Verwendung bei starkem Lichteinfall, etwa an einem sonnigen Tag im Sommer, deutlich weniger problematisch als bei einem Beamer.