Vertikutieren kann dem Rasen wieder zu neuen Leben verhelfen. Doch es gibt einige Tipps und Tricks, die beim Vertikutieren beachtet werden sollten. Ob der Rasen vertikutiert werden muss, lässt sich ganz einfach erkennen. Mit Hilfe eines kleinen Metallhakens oder eines Grubbers wird locker durch die Grasnarben gezogen. Wenn Mährückstände oder Moospolster an den Zinken hängen bleiben, dann ist es wieder Zeit, um den Rasen zu vertikutieren.
Wann sollte vertikutiert werden?
Um den Rasen zu vertikutieren, werden generell zwei Zeitfenster empfohlen. Im Frühjahr eignet sich Mitte April und im Herbst Mitte September. Diese Zeiten sind ideal zum Vertikutieren. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass der Rasen nicht zu nass ist. Ist das Gras noch zu feucht, sollte einige Tage zugewartet werden, ehe sich für das Vertikutieren entschieden wird.
Wichtige Vorbereitungen
Bevor das Vertikutieren durchgeführt wird, sollten wichtige Arbeiten beim Rasen erledigt werden. So sollte der Rasen vorbereitet werden. Dies gelingt, wenn der Rasen entfilzt und von Unkraut gesäubert wird.
Im Frühjahr sollte der Rasen zudem gedüngt werden. Nach der ersten Düngung kann nach etwa 14 Tagen gemäht werden. Diese 14 Tage sollten dem Rasen Zeit gegeben werden, damit die Inhaltsstoffe des Düngers ausreichend aufgenommen werden können. Wenn der Rasen gemäht wird, sollten die Klingen so eingestellt werden, dass die Schnitthöhe zwischen 2 und 4 Millimeter liegt. Diese Grashalmhöhe ist ideal, um mit dem Vertikutieren beginnen zu können. Durch das Düngen und das Mähen ist der Rasen nicht nur gut genährt, sondern auch wieder fit für neue Herausforderungen, so dass dem Vertikutieren nichts mehr im Wege steht.
Da der Rasen beim Düngen ausreichend mit Nährstoffen versorgt wurde, wird der Vorgang des Vertikutierens gut vertragen und das Gras wird keinen Schaden von diesem Arbeitsschritt davon tragen. Im Herbst und im Frühjahr sind es vor allem die sanften Temperaturen, die das Öffnen der Grasnarben erleichtern und dafür sorgen, dass der Rasen nach dem Vertikutieren kräftig und schön nachwächst.
Die Grasnarben, die beim Vertikutieren geöffnet wurden, damit Verfilzungen entfernt werden können, regenerieren sich relativ rasch wieder. Im Sommer wird aufgrund der hohen Temperaturen generell vom Vertikutieren abgeraten.
Welchen Vertikutierer wählen?
Für das richtige Vertikutieren spielt auch der Vertikutierer eine tragende Rolle. Generell gibt es einige Entscheidungshilfen, wann welcher Vertikutierer zum Einsatz kommen sollte.
Der Benzin Vertikutierer:
Der Vertikutierer mit Benzin sollte vor allem bei großen Rasenflächen eingesetzt werden. So wird kein lästiges Stromkabel notwendig, wobei stets ein Blick darauf geworfen werden muss, dass nicht darüber gefahren wird. Allerdings bedarf der benzinbetriebene Vertikutierer eines höheren Pflegeaufwandes als ein strombetriebenes Gerät. Das Gewicht spricht ebenfalls für diese Ausführung, denn vor allem bei harten und trockenen Böden haben die Benzin Vertikutierer kein Problem damit in das Erdreich eindringen zu können.
Der Elektro Vertikutierer:
Wenn der Garten um die 100 Quadratmeter aufweist, reicht der elektrisch betriebene Vertikutierer vollkommen aus. Da der Vertikutierer meist nur zweimal im Jahr zum Einsatz kommt, kann dieses Modell nach Gebrauch wieder leicht verstaut werden. Die Elektro Vertikutierer sind meist etwas kleiner als Benzin Modelle. Der elektrische Vertikutierer kann von seiner Größe und seinem Gewicht etwa mit einem Rasenmäher gleichgesetzt werden. Allerdings kommen diese Ausführungen mit harten und trockenen Böden nicht immer zurecht, da die Messer nicht tief genug in das Erdreich eindringen.
Der Hand Vertikutierer:
Diese Modelle sind nur für sehr kleine oder schwer erreichbare Stellen geeignet. Damit gute Ergebnisse erzielt werden können, muss einiges an körperlicher Kraft und Geschick aufgebracht werden.
Wie wird richtig vertikutiert?
Vor dem Vertikutieren sollte darauf geachtet werden, dass der Rasen trocken ist. Beim Vertikutierer muss die Höhe eingestellt werden, wobei darauf zu achten ist, dass die Messer maximal 2 bis 3 Millimeter in den Grund eindringen. Bevor vertikutiert wird, sollte der Rasen auf etwa 2 Millimeter gemäht werden, was bei den meisten Rasenmähern die tiefste Einstellung ist. Beim Vertikutieren sollte das Gerät zügig über die zu bearbeitende Fläche geschoben werden. Es sollte nicht zu lange an einer Stelle verweilt werden, da sonst die Grasnarben beschädigt werden.
Zunächst sollte das Gerät in Längsbahnen, danach in Querbahnen über den Rasen geschoben werden, so dass ein schachbrettartiges Muster entsteht. Beim Richtungswechsel wird der Führungsholm ein wenig nach unten gedrückt, so dass die Messer für einen Moment in der Luft sind. Nach dem Vertikutieren sollten die kahlen Rasenstellen sofort nachgesät werden. Der gelockerte Rasenfilz wird danach mit einer Harke gründlich von der Rasenfläche gelöst. Damit der Lufthaushalt des Bodens verbessert werden kann, sollte nach dem Vertikutieren noch eine Schicht Sand auf den Rasen gestreut werden.
Was sollte generell beachtet werden?
Damit das Vertikutieren auf jeden Fall gelingen kann, sollten auch kleine Dinge beachtet werden. So sollte der Rasen vor dem Vertikutieren stets trocken sein, um keine Schäden davonzuziehen.
Nicht nur 14 Tage vor dem Vertikutieren sollte gedüngt werden, auch danach ist eine Düngung empfehlenswert. Ebenso muss die Tiefe im Vorfeld richtig eingestellt werden, denn die Messer des Vertikutierers sollten lediglich in den Rasenfilz eindringen, nicht aber zu tief ins Erdreich.