Sicherlich mag die Verwendung eines elektrischen Vertikutierers auf den ersten Blick komfortabler und damit in vielerlei Hinsicht vorteilhafter erscheinen. Aber Fakt ist, dass auch ein handbetriebener Vertikutierer eine ganze Menge zu bieten hat. Wenn man ein elektrisches Gerät zum Vertikutieren verwendet, dann ist man in der Regel – je nach Größe des Rasens – schon nach relativ kurzer Zeit fertig.
Danach ist es nur noch erforderlich, die abgestorbenen Pflanzenteile, die Holzstückchen und sonstigen Grünabfälle mit dem Rechen zusammenzutragen und das Ganze sodann auf dem Kompost oder in der Biotonne zu entsorgen. Fakt aber ist auf der anderen Seite auch, dass diese Arbeit, sofern der elektrische Vertikutierer nicht mit einem Fangkorb ausgestattet ist, äußerst mühsam sein kann.
Denn immerhin fallen mindestens zwei Arbeitsschritte an: zum einen das Vertikutieren bzw. die gezielte Bearbeitung der Grünfläche, und zwar Stück für Stück, und im Nachhinein das Einsammeln der Abfälle. Eine echte Arbeitserleichterung sind da die neuen Vertikutierer mit Fangkörben oder -säcken. Bei manuell betriebenen Geräten dieser Art sucht man Fangsäcke allerdings vergeblich, denn die wären aus Platzgründen schlicht und einfach überflüssig, da sie durch ihren nahezu ausladenden Umfang die Handarbeit beim Vertikutieren erheblich erschweren würden.
Insofern ist der elektrische Vertikutierer in diesem Zusammenhang also sehr wohl von Vorteil. Bei Vertikutierern ohne entsprechendes Fangbehältnis stellt sich mit Blick auf das Einsammeln der Abfälle freilich weiterhin die Frage, ob der elektrische oder doch der manuell betriebene Vertikutierer eher zu empfehlen ist.
Weniger Grünabfälle – Rasen wächst schneller nach
Bearbeiten Sie mit einem Hand-Vertikutierer doch mal Ihren Rasen und gehen Sie dabei möglichst mit Sorgfalt und Gründlichkeit zu Werke. Die Arbeit ist durchaus mühselig und anstrengend, sodass ein elektrischer Vertikutierer in der Tat weit mehr Vorteile in dieser Hinsicht zu bieten hat. Auf der anderen Seite ist jedoch ebenfalls zu beachten, dass die Rückstände, die sich mit dem Hand-Vertikutierer aus dem Erdreich bzw. von der Erdoberfläche holen lassen, meist um ein Drittel geringer sind, als wenn die Arbeit mit einem elektrischen Vertikutierer durchgeführt worden wäre.
Wer glaubt, dass im Zuge dessen die Effizienz auf der Strecke bleibt und dass es demnach noch mehr Anstrengung und einen höheren Kraftaufwand erfordert, um möglichst viele Grünabfälle bzw. abgestorbene Pflanzenreste, Moos etc. hervor zu holen, der irrt.
Die gesamte Rasenfläche sieht weniger „wüst“ aus, wie nach der Bearbeitung mit einem elektrischen Gerät der Fall. Der Rasen wächst schneller nach bzw. er erholt sich rascher, und durch die nachhaltige Kräftigung der Rasenwurzeln wird sich in der Regel auch das Moos schneller zurückbilden. Durch das ausgeweitete Wachstum wird der Platz für das Moos buchstäblich immer kleiner, sodass es sich nur noch schwerlich entfalten kann.
Zu berücksichtigen ist hierbei allerdings auch, dass die Schneidwerkzeuge eines elektrischen Vertikutierers tiefer ins Erdreich eindringen. Die meist nach dem Vertikutieren durchgeführte Düngung des Bodens gestaltet sich in Folge dessen also zuverlässiger, da der Flüssigdünger tiefer in die neuen Löcher vordringen und damit bis in unmittelbare Nähe der Rasenwurzeln gelangen kann.
Ideal für schwer zugängliche Bereiche
Im Gegensatz zu einem elektrischen Vertikutierer bietet der manuelle Vertikutierer insbesondere in schwerer zugänglichen Bereichen echte Vorteile. Häufig kommt es beispielsweise vor, dass Steinplatten hintereinander auf der Rasenfläche drapiert sind, um den Weg vom Garteneingang bis zum Gartenhäuschen zu ebnen. Die Grashalme, die an diesen Platten regelmäßig hochwachsen, können mit einem elektrischen Vertikutierer nur schwerlich entfernt werden, da anderenfalls die Steinkanten beschädigt und die Schneidwerkzeuge des Gerätes in Mitleidenschaft gezogen werden würden.
Insofern bietet sich die Verwendung eines Handvertikutierers geradezu an, da hiermit zielorientiertes Arbeiten möglich ist. Auch am Rand von Gartenbeeten, wenn Blumen oder Zweige auf die Rasenfläche ragen, kann ein elektrischer Vertikutierer eher hinderlich als förderlich sein, sodass auch in diesen Bereichen die Verwendung eines manuellen Gerätes unabdingbar ist.
Größere Sorgfalt
Generell verhält es sich so, dass mit einem manuellen Vertikutierer mehr Sorgfalt und mehr Gründlichkeit gewährleistet sind, da der Verwender schlicht und einfach näher am Geschehen ist. Man muss sich bücken, um überhaupt die gewünschten Resultate zu erzielen, was mit einem elektrischen Vertikutierer nur bedingt möglich ist. Generell zeigt sich, dass sich empfindliche Pflanzen, Sträucher, aber auch Baumwurzeln, die in unmittelbarer Nachbarschaft zur Rasenfläche wachsen und gedeihen, nachhaltig geschont werden, wenn ein Vertikutierer zum Einsatz kommt, der eben nicht elektrisch, sondern manuell betrieben ist.
Schnell und effizient für größere Vorhaben – der elektrische Vertikutierer
Größere Flächen können mit einem elektrischen Vertikutierer sehr gut und meist in relativ kurzer Zeit bewerkstelligt werden. Auch die Tatsache, dass die Schneidwerkzeuge tiefer ins Erdreich hinein ragen, als beim manuellen Gerät der Fall, spricht für sich. Insbesondere mit Blick auf den Umstand, dass nach dem Vertikutieren Dünger gleichmäßig auf der Rasenoberfläche verteilt wird, sind tiefere Löcher von entscheidendem Vorteil, da durch diese das Düngepräparat weitaus tiefer ins Erdreich und somit bis direkt zu den Wurzeln gelangen kann.
Nachteil elektrische Geräte: Regeneration dauert länger
Selbst wenn es mit einem elektrischen Vertikutierer schneller geht, auch größere Rasenflächen zu bearbeiten, dann zeigt sich zwar, dass Sie eine Menge Pflanzenrückstände, abgestorbene Wurzeln, Moos und Co. herausholen konnten, jedoch ist auch dieses zu bedenken: Die sich im Zuge dessen ergebenen braunen Flächen sehen nicht nur äußerst unschön aus, sondern es dauert meist auch sehr lange, bis sich neuer Rasen gebildet hat.
Wenn Kinder oder Hunde im Haushalt leben, so bietet es sich an, diese Areale auf dem Rasen abzusperren, nachdem sie gedüngt und mit neuen Rasensamen bestückt wurden. Eine weitere Frequentierung würde die Samen lediglich platt drücken oder so weit unter die Erdoberfläche bringen, dass kein Sonnenlicht und auch nur noch sehr wenig Sauerstoff auf den Rasensamen gelangen würden, sodass die Saat gar nicht erst angeht.
Wenn es darum geht, sich für einen elektrischen oder einen manuellen Vertikutierer zu entscheiden, spielen mehrere Aspekte eine Rolle. Hierbei sind zum Beispiel die Größe des Rasens, die Zugänglichkeit der Flächen sowie die Beschaffenheit bzw. die Gesundheit der Grünfläche von Bedeutung. Wer bereit ist, mehr Zeit fürs Vertikutieren zu investieren, der ist mit einem manuellen Vertikutierer gut beraten. Wenn es hingegen schnell gehen soll und die Rasenfläche frei und großflächig ist, bietet sich ein elektrischer Vertikutierer geradezu an.