Probleme mit der Grafikkarte lösen
Jahr für Jahr bringen die größten Hersteller neue Grafikkarten auf den Markt. Jede neue Generation wurde weiter verbessert, kleiner und feiner produziert, bietet damit mehr Leistung und neue Features, und ist dementsprechend noch komplexer aufgebaut.
Doch umso mehr Elemente verbaut sind, desto mehr Bauteile können bei der Grafikkarte auch kaputt gehen. Dementsprechend gestaltet sich eine Reparatur immer schwieriger. Daher erfahren Sie in diesem Ratgeber, ob und wann sich eine Reparatur der eigenen Grafikkarte lohnt.
Den Fehler eingrenzen:
Zu guter Letzt empfiehlt es sich zu prüfen, ob die Bildschirmkabel auch tatsächlich in der Grafikkarte – und nicht etwa im Mainboard – stecken. Führen diese ganzen Tests nicht zur Lösung des Problems, hilft nur eins: Die Grafikkarte reparieren.
Sollte die Grafikkarte hingegen ein Bild ausgeben, aber die Lüfter drehen ungewöhnlich schnell oder die Temperaturen sind zu hoch, empfiehlt sich der Einsatz eines Grafikkarten Test Programms. Mit diesen Programmen ist es möglich die wichtigsten Daten der Grafikkarte wie Temperatur, Lüftergeschwindigkeit und Taktrate auszulesen. Sollten die Lüfter zu schnell sein kann man diese dort manuell langsamer drehen lassen oder die Taktrate und somit die Temperatur senken.
Die Grafikkarte zu einer professionellen Reparatur einzuschicken lohnt sich vor allem dann, wenn ihre Grafikkarte bunte Streifen auf dem Display erzeugt oder die Bilder der Grafikkarte verschwommen sind.
Die professionelle Reparatur oder selbst Hand anlegen?
Bevor die Frage aufkommt, ob Sie die Grafikkarte selbst aufschrauben oder an einen Reparaturdienst schicken, sollten Sie zuvor einiges beachten. Erstens: Ist die Grafikkarte weniger als sechs Monate alt? Dann sollten Sie diese lieber an ihren Händler zurückschicken und damit den Händlerservice nutzen. Denn innerhalb dieser Frist müssen Sie als Käufer nicht beweisen, dass die Mängel an der Grafikkarte bereits beim Kauf bestanden.
Ist sie jedoch älter, lautet die nächste Frage: Wie teuer war ihre Grafikkarte? Wenn sie sich in einem Preisbereich von unter 150 Euro bewegt, lohnt sich eine professionelle Reparatur meist nicht. Dann greifen Sie getrost zum Schraubenzieher.
Sollte Sie diesen Preis jedoch übersteigen und Sie haben wenig Erfahrung oder Bedenken eine Grafikkarte selbstständig aufzuschrauben, empfiehlt sich die Reparatur durch einen Fachmann. Diese Betriebe sind auf Fehler der Grafikkarten spezialisiert und finden dementsprechend auch Lösungen für ungewöhnliche Probleme. Allerdings müssen Sie dabei beachten, dass eine Reparatur eines elektrischen Bauteils schnell die Neukosten eines Produktes übersteigen kann.
Die Grafikkarte macht Probleme nach dem Zusammenbau eines Computers:
In diesem Fall sollten Sie sich zunächst um eventuelle Softwareprobleme kümmern. Wenn der zusammengebaute Computer startet, müssen Sie die aktuellsten Treiber des Herstellers installieren, bevor Sie die Grafikkarte ordnungsgemäß nutzen können. Die Treiber finden Sie entweder auf der beigefügten CD oder im Internet auf der Webseite des jeweiligen Herstellers.
Sollte die Grafikkarte korrekt eingebaut sein und Hardwarefehler andere Komponenten wie Festplatte, Prozessor und Netzteil sind auszuschließen, liegt ein Defekt bei der Grafikkarte vor. Interessant sind in einem solchen Fall die kleinen Details des Fehlers. Drehen sich Ihre Lüfter obwohl die Grafikkarte kein Bild ausgibt? Oder ist die Grafikkarte vollkommen unbeeindruckt von ihren Handlungen? Diese Fehlerdetails sollten Sie notieren und dem Händler oder der Reparaturwerkstatt mitteilen. Dadurch ersparen Sie dem Experten Zeit, und sich damit gegebenenfalls ein bisschen Geld.
Die Grafikkarte zeigt kein Bild auf dem Monitor, aber die Lüfter drehen sich?
Bei diesem Problem sollten Sie zunächst die Schrauben auf der Rückseite und bei der Anschlussblende entfernen. Achten Sie darauf sich vor Beginn der Arbeiten an einem metallischen Gegenstand wie einer Heizung oder dem Gehäuse des Computers zu erden. Dadurch stellen Sie sicher keine kleinen Transistoren und Kondensatoren der Grafikkarte durch elektrische Entladungen zu beschädigen. Anschließend lässt sich der Kühlkörper der Grafikkarte entfernen. Wichtig ist es, vor dem Abnehmen darauf zu achten, das Stromkabel der Lüfter abzustecken.
Nun liegt die Platine ihrer Grafikkarte frei. Entfernen Sie den Staub sowie die Wärmeleitpaste auf dem Grafikchip. Ist der Grafikchip gereinigt, sollte er für fünf Minuten großflächig mit einem Heißluftföhn bearbeiten. Dadurch sollen unterbrochene Lötstellen der Platine wieder geschlossen werden.
Während die Platine abkühlt kann die restliche Wärmeleitpaste von dem Kühlkörper entfernt werden. Sind alle Bestandteile der Grafikkarte sauber und die Platine (PCB) wieder abgekühlt, kann neue Wärmeleitpaste aufgetragen, und die Grafikkarte vorsichtig wieder zusammengeschraubt werden. Dieses Vorgehen empfiehlt sich jedoch nur bei Grafikkarten, die einige Jahre alt sind oder nicht so teuer waren, sodass ein Totalausfall keine Unsummen verschlingt.
In einigen Fällen bei denen eine Reparatur sehr zeitaufwendig ist, reichen die Reparaturkosten meist bereits an den Neupreis einer Grafikkarte heran.
Generell sind die Grafikkarten von AMD meist kostengünstiger als die des Konkurrenten NVidia. Somit ersetzt eine neuere AMD Grafikkarte oftmals gut eine ältere NVidia-Grafikkarte. Sollte der Preis einer Reparatur den Neupreis einer vergleichbaren Grafikkarte übersteigen oder nur unwesentlich geringer ausfallen, lohnt sich immer der Kauf einer neuen Grafikkarte, denn diese bringen gleichzeitig mehrere Vorteile mit sich.
Zum einen erhöht sich mit jeder neuen Grafikkartengeneration natürlich die Leistung. Zum anderen werden gleichzeitig die Grafikkarten auch immer effizienter. Das bedeutet, für dieselbe Leistung verbraucht die neue Generation nur ein Bruchteil des Stroms einer Grafikkarte älteren Baujahres. Oft unterschätzt man, wie sich die Stromkosten bei häufiger Nutzung des Computers summieren.