Tipp 1: Feuer frei – die richtige Grillmethode
Direktes Grillen
Steaks und Koteletts zählen zu den beliebtesten Grillspeisen. Ob natur oder in Marinade, ein gutes Stück Fleisch, saftig, auf den Punkt gegart, mit appetitlichen Röstaromen, sorgt auf dem Teller eines jeden Fleischliebhabers für Begeisterung.
Wie beim klassischen Anbraten in der Pfanne, empfiehlt sich auch beim Grillen für Fleischstücke wie Steaks, mit einer insgesamt kurzen Garzeit, eine hohe Anfangstemperatur.
Die Temperatur kann über das Thermometer, das bei den meisten Gasgrill-Modellen im Deckel verbaut ist, kontrolliert werden. Ist die Temperatur erreicht, wird das Fleischstück auf den Grillrost aufgelegt und der Deckel wieder geschlossen. Für ein optimales Ergebnis sollte der Deckel nur zum Wenden des Fleisches geöffnet werden. Dies wiederum sollte über den gesamten Garprozess hinweg nur einmal passieren.
Die optimale Garzeit ergibt sich aus Art und Dicke des Fleischstücks sowie den persönlichen Vorlieben hinsichtlich des Garpunkts. In der Regel ist man hier mit rund vier Minuten pro Seite gut bedient.
Das Fleisch sollte mit einer Grillzange oder einem Fleischhaken gewendet werden. Auf den Einsatz einer einfachen Gabel sollte verzichtet werden, da ein übermäßiges Einstechen unnötig Fleischsaft austreten lässt.
Wird das Fleisch eher durchgegart gewünscht, sollte es nach der beschriebenen Behandlung in indirekter Grillmethode fertig gegart werden.
Indirektes Grillen
Sollen größere Fleischstücke, vielleicht sogar komplette Braten für mehrere Personen, auf dem Gasgrill schonend zubereitet werden, empfiehlt sich die Methode des indirekten Grillens. Hierfür ist der Gasgrill aufgrund seiner spezifischen Bauweise und Funktion besonders geeignet.
Wie beim direkten Grillen sollte auch beim indirekten Grillen der Grill zuerst mit geschlossenem Deckel, auf mittlerer Stufe, mit allen Brennern vorgeheizt werden. Als geeignet empfiehlt sich hierbei eine Temperatur zwischen 160 und 200 °C.
Ist die Temperatur laut Deckelthermometer erreicht, werden die mittleren Brenner ausgeschaltet, die äußeren herunter geregelt und das Fleischstück mittig über die ausgeschalteten Brenner aufgelegt. Unter dem geschlossenen Deckel kann nun die gewählte Temperatur zirkulieren und das Fleisch schonend garen, ohne das es von einer direkten Hitzequelle eines Brenners stärker gebraten wird. Das Ergebnis ist ein besonders zartes und saftiges Stück Fleisch. Die Garzeit ist dabei von der Fleischsorte und der Dicke des Fleischstücks abhängig.
Niedertemperaturgaren
Die Methode des Niedertemperaturgarens erfreut sich bei Profis und Hobbyköchen in den letzten Jahren wachsender Beliebtheit. Fleisch wird über einen langen Zeitraum bei geringsten Temperaturen gegart, wodurch es besonders zart wird und saftig bleibt. Eine maximale Garzeit spielt dabei keine Rolle, da sich die Gartemperatur optimal im Bereich der gewünschten, endgültigen Kerntemperatur befindet, ein Übergaren also kaum möglich ist.
Der Gedanke liegt nahe, auch einen Gasgrill nach dieser Methode einzusetzen. Mit einem Gasgrill die notwendige Höchsttemperatur von ca. 90 °C möglichst präzise zu erreichen und dauerhaft zu halten, ist jedoch unter normalen Voraussetzungen nicht möglich. Handelsübliche Gasgrills lassen sich auf kleinster Stufe minimal auf ca. 170 °C regeln.
Der Zubehörhandel bietet hierfür eine interessante Lösung: spezielle Gasdruckregler für das Niedertemperaturgaren reduzieren den Flaschendruck bei Austritt auf 25 mbar (gegenüber in Deutschland gebräuchlichen 50 mbar eines normalen Druckreglers). Dies reduziert entsprechend die Heizleistung der angeschlossenen Brenner, wodurch auch dauerhaft Temperaturen zwischen 100 und 170 °C erreicht und gehalten werden können.
Tipp 2: Mal was anderes – Fisch grillen auf dem Gasgrill
Für viele Hobbygriller ist das Bild vom dicht belegten Grillrost mit dicken Bratwürsten und durchwachsenen, ölig marinierten Fleischstücken nicht mehr zeitgemäß. Gesunde, ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung macht auch vor dem Gasgrill nicht halt. Fisch ist deshalb eine beliebte Alternative, die sich auch beim Grillen einen sicheren Platz in der Gunst der Grillgäste verdient hat.
Die Zubereitung von Fisch stellt jedoch Ansprüche, die über jene von Bratwurst und Co. hinausgehen. So zeichnet sich Fisch zum Beispiel dadurch aus, dass er gegart leicht auseinanderbricht und in kleine Teile zerfällt. Dies ist besonders dann hinderlich, wenn Fisch auf dem Grillrost zubereitet wird und dort anhaftet.
Ganze Fische können bequem und effektiv in einem geeigneten Fischkorb und bei Modellen mit Heckbrenner und Drehspieß sogar in einem Drehspieß-Korb zubereitet werden. Hierdurch ist ein einfaches Wenden möglich und die Gefahr des Zerfallens deutlich vermindert.
Lachs ist als gut portionierbarer Grillfisch besonders beliebt. Ob als Lachsfilet oder Lachssteak, sollte man einige Dinge beachten, die befriedigende Ergebnisse gewährleisten:
- Den Fisch in nicht zu großen Stücken verarbeiten, dies erschwert die Handhabung unnötig
- Lachs sollte vor dem Grillen leicht eingeölt werden, das reduziert die Gefahr des Anhaftens. Auf allzu viel Öl sollte jedoch verzichtet werden, da der Fisch an sich schon relativ viel Eigenfett mit sich bringt.
- Der Fisch sollte bei möglichst hoher Temperatur scharf angebraten werden. Dadurch bildet er eine Kruste, die ein Anhaften am Grillrost reduziert.
- Fisch sollte aufgrund der Fleischstruktur nicht häufiger gewendet werden. Ideal ist ein einziges Wenden, nach Verstreichen der halben Garzeit.
- Wird der Fisch mit Haut gegrillt, sollte er zuletzt auf der Hautseite gegart werden, so kann er anschließend direkt von der Haut gelöst werden.
- Im Zweifelsfall kann auch zu alternativen Garmethoden gegriffen werden: Grillen in einer Fischpfanne, einem Fischkorb oder auch in Alufolie. Letztere Methode ermöglicht zudem die zusätzliche Aromatisierung, zum Beispiel mit geeigneten Kräutern und Gewürzen.
Tipp 3: Aufs Aroma kommt es an – Räuchern mit dem Gasgrill
Ein Hauptkritikpunkt am Grillen mit einem Gasgrill, der von eingefleischten Holzkohlefans vorgebracht wird, ist der Mangel an Raucharomen.
Als Alternative bietet ein Gasgrill, vergleichsweise unproblematisch, die Möglichkeit zum Räuchern.
Hierzu dienen in vielfacher Kombination angebotene Holzchips oder auch Räuchermehle, die in eine spezielle Smoke-Box oder auch einfach in ein selbstgemachtes Päckchen aus Alufolie, in das Löcher gestochen werden, gefüllt werden, und in der Nähe des Grillgutes auf dem Grillrost oder in speziellen Behältern direkt darunter, zwischen den Brennern platziert werden.
Tipp 4: Ein krönender Abschluss – Desserts vom Gasgrill
Ein besonderes Highlight eines gelungenen Grillabends ist die Zubereitung des Desserts auf dem Grill. Mit einfachen Mitteln sind hier begeisterte Gäste sicher. Klassischerweise sind Desserts nicht das, was man als Grillprodukt erwarten würde, umso größer entsprechend der Aha-Effekt.
Grundsätzlich kann, mit etwas Übung, auf einem Grill fast alles zubereitet werden, das auch in einem Backofen oder auf einem Herd gelingen würde. Der Gasgrill eignet sich hier besonders, da die Temperatur mit ihm gut zu regulieren ist und auch am Ende eines langen Grillabends noch in voller Leistung zur Verfügung steht.
Besonders geeignet, einfach zu realisieren und beliebt ist gegrilltes Obst. Beliebt zum Beispiel Bananen, die im Ganzen, sogar in der Schale, mit einigen Gabelstichen versehen, auf dem Grill landen und anschließen, noch heiß geschält, mit Honig serviert bei Jung und Alt gut ankommen.
Tipp 5: Nach dem letzten Gast – einen Gasgrill einfach reinigen
Heißt es eigentlich „erst die Arbeit, dann das Vergnügen“, steht die notwendige Reinigung eines Grills doch nach dem Vergnügen des Grillens an. Ein Gasgrill macht die Arbeit jedoch vergleichsweise zum zweiten Vergnügen und unterstützt bei der Reinigung.
Der große Vorteil bei der Reinigung eines Gasgrills liegt in der Möglichkeit des Sauberbrennens. Hierfür wird der Gasgrill einfach geschlossen und auf voller Leistung angeheizt.
Ebenfalls mit Wasser und Spülmittel kann das gesamte Gehäuse bei Bedarf gereinigt werden. Außerdem reinigt man auf diese Weise auch Ablageflächen, Auffangschalen und die Flammenverteiler unter dem Grillrost.
Eine sorgfältige Grundreinigung sollte jeweils zum Ende der Saison erfolgen, bevor der Gasgrill, über die kalten und feuchten Monate, an einem geeigneten Platz untergestellt, auf den nächsten Einsatz im neuen Gartenjahr wartet.