Wenn der Backofen nicht mehr richtig aufheizt, ist das ein enormer Verlust in der Küche. Die Tiefkühlpizza kann nicht mal eben schnell in die Röhre geschoben werden. Ganz abgesehen vom guten Braten! Eine Lösung muss her! Was Sie tun können, um das Backrohr wieder zum Laufen zu bringen, erklären wir Ihnen hier.
Es ist nicht einfach, einen Defekt an einem Backofen schnell auszumachen. Sie müssen – so, wie auch bei ihrem Auto – auf Fehlersuche gehen. Und da gehört einiges gecheckt. Da wären zunächst die naheliegendsten und sichtbaren Defekte – ein erheblich verschmutztes Backrohr zum Beispiel kann die Funktionstüchtigkeit beeinflussen.
Bevor es also an die eigentliche Fehlersuche geht, schließen Sie aus, dass der Defekt von den sichtbaren Details herrührt.
Schritt 1: Stromversorgung kontrollieren
Kennen Sie das? Sie vermuten einen gröberen Defekt an Ihrem Rechner, rufen beim Kundenservice an, und die Dame oder der Herr am Telefon raten Ihnen zunächst einmal dazu, den Computer auszuschalten. Dasselbe gilt auch beim Backofen. Sie werden es nicht glauben, wie oft das Problem schon durch diese einfache Maßnahme behoben ist.
Kontrollieren Sie also am besten gleich im ersten Schritt die Stromzufuhr Ihres Ofens. Eine Möglichkeit, um diese zu überprüfen, ist der Check der Innenraumbeleuchtung Ihres Backofens. Leuchtet diese nicht, ist sie entweder defekt (und muss nachgerüstet werden) oder die Stromzufuhr ist unterbrochen.
Schritt 2: Ofen einer gründlichen Reinigung unterziehen
Der Backofen verfügt in seiner Grundfunktion über eine sehr einfache Technik, was auch der Grund für die lange Lebensdauer des Haushaltsgerätes ist. Wenn der Herd nach kurzer Zeit nicht mehr richtig funktioniert, könnte es eine Kleinigkeit sein, die Sie mit dem bloßen Auge erkennen können.
Verschmutzungen, Verkrustungen und Fettrückstände könnten den Grund liefern, warum der Backofen nicht mehr richtig heizt. Als erste Maßnahme ist es empfehlenswert, wenn Sie den Herd erst einmal einer Grundreinigung unterziehen. Befindet sich Schmutz am Heizelement, kann dies dafür sorgen, dass die Hitzeentwicklung eingedämmt wird. Sobald Sie den Backofen gut gereinigt haben – und auch Fettreste aus den Scharnieren gelöst haben – überprüfen Sie die Funktion Ihres Haushaltsgerätes noch einmal.
Sollte der Backofen nun wieder funktionieren, war es tatsächlich nur eine Kleinigkeit. Sollte der Defekt immer noch vorliegen, kann die Ursache eine ganz andere sein.
Schritt 3: Backofenlampe checken
Auch eine defekte Backofenlampen-Fassung kann der Auslöser sein, dass der Ofen plötzlich nicht mehr richtig heizt.
Schritt 4: Scharniere kontrollieren
Verbogene Scharniere lösen einen Fehlkontakt aus. Die ausgeklügelte Technik erhält einen Falsch-Befehl, der besagt, dass die Türe nicht verschlossen ist.
Haben Sie bis hierher keine Ursache ausfindig gemacht, müssen Sie etwas tiefer in die Materie vordringen.
Schritt 5: Thermostat überprüfen
Mit dem Thermostat stellen Sie die gewünschte Temperatur ein, die das Backrohr erreichen soll. Kontrollieren Sie das Thermostat Ihres Ofens mit einem Multimeter. Sollte das Thermostat defekt sein, kann die Heizung nicht mehr die gewünschte Leistung erbringen.
Schritt 6: Glasschäden beheben
Scheiben oder Glasplatten können ausschlaggebend dafür sein, dass der Herd nicht mehr richtig aufheizt. Denn durch die Schäden am Glas kann die Hitze entweichen und verteilt sich im Raum – aber nicht im Innenraum des Ofens. Sollte sich eine beschädigte Glasplatte im Backofen befinden, müssen Sie diese austauschen (lassen).
Schritt 7: Temperaturfühler checken
Ist der Temperaturfühler defekt, empfängt die Steuerplatine keine Nachricht darüber, ob die eingestellte Temperatur bereits erreicht ist. Die Kontrolle der Funktionsfähigkeit des Temperaturfühlers wird mit einem Multimeter durchgeführt.
Schritt 8: Steuerplatine kontrollieren
Die Steuerplatine ist das Gehirn Ihres Backofens. Auch sie kann beschädigt sein. Weist sie etwa schwarze Flecken auf, dann führt das dazu, dass Ihr Gerät keine ausreichende Heizleitung mehr aufbringt. Ein geeignetes Ersatzteil zum Austausch erhalten Sie in der Regel beim Hersteller.
Schritt 9: Heizelemente ansehen
Heizelemente können einen Defekt aufweisen. Im Netz gibt es zahlreiche Seiten, auf denen Heizelemente für Ihren Herd als Ersatzteil angeboten werden. Natürlich ist das Original Ersatzteil immer am besten geeignet, aber zumeist auch dementsprechend teuer.
Schritt 10: Unterhitzewiderstand kontrollieren
Der Unterhitzewiderstand sorgt dafür, dass der untere Teil des Backofens auf Temperatur gebracht wird. Kontrollieren Sie die Funktionsfähigkeit des Unterhitzewiderstands. Wenn der Unterhitzewiderstand defekt ist, haben Sie die Ursache des Hitzeverlusts gefunden.
Schritt 11: Heißluftwiderstand checken
Um einen reibungslosen Umluftbetrieb zu gewährleisten, befindet sich am Boden des Herds ein Heißluftwiderstand. Kontrollieren Sie die Funktionstüchtigkeit dieses Teils des Backofens.
Andere Ursachen
Sind Sie noch nicht dahintergekommen, um welche Störung oder welchen Defekt es sich handelt, könnte die Ursache des fehlerhaft heizenden Ofens auch hieran liegen:
• Defekter Funktionsschalter
• Defektes Umluftgebläse
• falsch eingestellte Zeitschaltuhr
• Defekte Temperatursicherung
Wenn all diese Möglichkeiten immer noch keinen Fehler ermitteln ließen, liegt ein anderer Defekt am Gerät vor. In diesem Fall ist es empfehlenswert, sich an einen Techniker zu wenden oder den Hersteller zu kontaktieren. Beide können Ihnen in der Regel nach der Sichtung einen Kostenvoranschlag machen. Sie entscheiden, ob Sie den Ofen reparieren lassen oder sich für die Neuanschaffung entscheiden.
Vielleicht lieber doch gleich einen neuen kaufen?
Mit einer Neuanschaffung liegen Sie in einigen Fällen günstiger als mit der Reparatur des alten Geräts. Noch dazu verbrauchen ältere Modelle viel mehr Strom als ein neuer Backofen; somit lässt sich durch die Neuanschaffung zusätzlich noch regelmäßig Bares sparen.
So finden Sie heraus, ob der Backofen noch richtig heizt
Um herauszufinden, ob Ihr Backofen die eingestellten Temperaturen erreicht, bedienen Sie sich des Zuckertricks. Und der funktioniert folgendermaßen:
1. Heizen Sie den Ofen auf 180°C vor
2. Basteln Sie zwischenzeitlich zwei Schälchen aus Alufolie
3. Befüllen Sie beide Schälchen mit ca. 3 EL Zucker
4. Stellen Sie ein Schälchen mit Zucker in den Backofen
5. Setzen Sie den Zucker für 15 Minuten der Hitze des Backofens aus
6. Entnehmen Sie das Schälchen nach Ablauf der Zeit und stellen Sie es zur Seite
7. Heizen Sie Ihren Backofen auf 190°C auf
8. Stellen Sie das zweite Aluschälchen in das Gerät
9. Lassen Sie auch diesen Zucker 15 Minuten im Herd
10. Entnehmen Sie den Zucker nach Ablauf der Zeit
11. Vergleichen Sie die beiden Zuckerschälchen: Der Zucker karamellisiert bei 186°C. Schale eins muss demnach noch weiß sein, während Schale zwei schon eine bräunliche Farbe angenommen hat. Ist dem nicht so, erreicht Ihr Backofen die gewünschte Temperatur nicht.
Zu guter Letzt: Eine Überprüfung – bitte nur mit Fachkenntnissen
Handwerkerinnen und Handwerker, die sich mit Strom, insbesondere mit Starkstrom, auskennen, können mit entsprechenden Geräten auf Fehlersuche gehen. Denken Sie jedoch daran, dass das Werkeln am Backofen auch gefährlich werden kann, vor allem dann, wenn man ihn nicht vom Strom trennt.